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UN-Klimabericht: Nur noch acht Jahre zur Klimarettung  
  Der Menschheit bleibt zum Klimaschutz kaum noch Zeit: Der weltweite Treibhausgasausstoß muss bis spätestens 2015 stabilisiert werden, um die schlimmsten Folgen des Klimawandels noch abzuwenden.  
Das geht aus dem dritten Teil des UN-Klimaberichts hervor, der nun in Bangkok veröffentlicht wurde. Die Kosten für eine Eindämmung des Klimawandels halten sich demnach in Grenzen.
Klimaschutz muss nicht teuer sein
Wenn die Erderwärmung im beherrschbaren Bereich von 2,0 bis 2,4 Grad Celsius bleiben soll, koste dies im Jahr weniger als 0,12 Prozent des weltweiten Bruttoinlandsprodukts, heißt es in dem Bericht. Die Autoren halten es sogar für möglich, dass der Einsatz klimaschützender Technologien das Wirtschaftswachstum leicht beschleunigt.

Um den Temperaturanstieg zu begrenzen, muss der Treibhausgasausstoß dem Report zufolge drastisch reduziert werden. Spätestens in acht Jahren dürfen die Emissionen nicht weiter ansteigen, mahnen die Forscher. Bis 2050 müsse der Kohlendioxid-Ausstoß um 50 bis 85 Prozent gesenkt werden.

"Wir haben nicht mehr viel Zeit zum Handeln, die Reduktionsziele für den Treibhausgasausstoß müssen ehrgeiziger sein", mahnte einer der Mitherausgeber des Reports, Olav Hohmeyer von der Universität Flensburg. "Wir müssen handeln und dürfen keine zehn Jahre mehr warten."
Warnung vor Fatalismus
Am jüngsten Weltklimabericht, der 24 Seiten umfasst, hatten hunderte Wissenschaftler aus aller Welt mehrere Jahre lang gearbeitet. Der dritte und letzte Teil des UN-Reports beschäftigt sich mit den möglichen Maßnahmen gegen den Klimawandel.

Der Direktor des UN-Umweltprogramms, Achim Steiner, warnte angesichts der teils dramatischen Prognosen möglicher Klimawandelfolgen vor Fatalismus.

"Im Jahr 2007 werden uns nicht nur die Konsequenzen in drastischer Weise vor Augen geführt, sondern die Lösungen bekommen eine klarere Kontur", sagte Steiner. "Der dritte Teil des Berichts setzt sich mit der Machbarkeit von Lösungsansätzen auseinander, das ist Grund für Mut und Optimismus."

Teile I und II hatte der UN-Klimarat IPCC (Intergovernmental Panel on Climate Change) im Februar und im April veröffentlicht. Sie hatten Zweifel am menschengemachten Klimawandel weitgehend ausgeräumt und vor gravierenden Folgen gewarnt.

[science.ORF.atAPA/Reuters/dpa, 4.5.07]
Aktuell dazu in www.ORF.at:
->   UNO-Klimabericht: Die Welt ist noch nicht verloren
Links:
->   IPCC - Wikipedia
->   IPCC
 
 
 
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01.01.2010