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Rätsel um Landenge von Tyros gelöst  
  Französische Wissenschaftler haben das Geheimnis der Landenge von Tyros aufgeklärt. Alexander der Große hatte 332 vor Christus vom phönizischen Festland aus einen ca. einen Kilometer langen Damm bauen lassen, um die Inselstadt Tyros zu erobern. Wie seine Ingenieure das bewerkstelligten, war lange ein Rätsel.  
Nach nun veröffentlichten Erkenntnissen von Nick Marriner, Christophe Morhange und Samuel Meulé nutzten die Bauleute eine natürliche Sandbank, um die Verbindung zwischen Küste und Insel zu schaffen.
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"Holocene morphogenesis of Alexander the Great's isthmus at Tyre in Lebanon" von Nick Marriner et al. erscheint zwischen 14. und 18. Mai auf der Website der "Proceedings of the National Academy of Sciences" (doi: 10.1073/pnas.0611325104).
->   Abstract (sobald online)
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Erst Sandbank, dann Damm, später Halbinsel
Bild: PNAS
Tyros im Jahr 332 v. Chr.
Wie das französische Forschertrio berichtet, gab es acht- bis sechstausend Jahre vor der heutigen Zeit ein flaches Meeresbecken zwischen dem Inselrücken und dem nahe gelegenen Festland.

Als in den folgenden Jahrtausenden der Meeresspiegel durch nachlassendes Schmelzwasser langsamer anstieg und die Kraft der Wellen nachließ, bildete sich unter der Wasseroberfläche nach und nach eine Sandbank zum Festland.

Diesen natürlichen Damm nutzten die Makedonier, um ihre künstliche Brücke zu bauen und den Widerstand der Inselstadt nach sieben Monaten Belagerung zu brechen. An dem Damm setzte sich im Laufe der Zeit Schwemmland an. Das heutige Sur, eine wichtige Stadt im Süden des Libanon, liegt nur mehr auf einer Halbinsel.

[science.ORF.at/dpa, 15.5.07]
->   Alexander der Große - Wikipedia
->   Tyros - Wikipedia
 
 
 
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01.01.2010