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Zappelphilipp-Medizin immer öfter verschrieben  
  Umstrittene Zappelphilipp-Medikamente für Kinder werden von Ärzten immer öfter verschrieben. In den vergangenen fünf Jahren hat sich die verordnete Medikamenten-Menge in Deutschland mehr als verdoppelt.  
Die Apotheken kauften 2006 Arzneimittel mit insgesamt 1221 Kilogramm des Wirkstoffs Methylphenidat, 2001 gingen Präparate mit insgesamt 603 Kilogramm dieses Wirkstoffs an deutsche Apotheken.

Das Mittel ist zur Behandlung so genannter hyperaktiver oder in der Aufmerksamkeit gestörter Kinder zugelassen.
Nur mit ärztlicher Verordnung
Die registrierte Zunahme sei nicht als "dramatisch" zu bewerten, sagte der Leiter der deutschen Bundesopiumstelle, Johannes Lütz. Die Entwicklung hänge auch damit zusammen, dass Mittel wie Ritalin bekannter geworden seien und es wachsende Erfahrungen mit dem Einsatz gebe.

Der Wirkstoff fällt unter das Betäubungsmittelgesetz und darf nur unter strenger Indikation von Ärzten verordnet werden.
Grunderkrankung bleibt
Wissenschaftler wie der Kinderpsychologe Wolfgang Bergmann kritisieren die steigende Anwendung von Ruhigstellern: "An der Grunderkrankung ändert sich dadurch nichts. Im Gegenteil: Man verbaut dem Kind Entwicklungschancen."

[science.ORF.at/APA/AFP/dpa, 31.5.07]
 
 
 
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01.01.2010