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Zoologe entdeckt Methusalem-Unken  
  Gelbbauchunken (Bombina variegata) können laut Untersuchungen eines Wiener Zoologen ein vergleichsweise hohes Alter erreichen. Er entdeckte acht Tiere, die wenigstens 26 Jahre alt sind.  
"Wahrscheinlich sind sie sogar älter", erklärte Amphibienforscher Bernhard Seidel gegenüber der APA.
Typische Merkmale: Pupillenform und Bauchzeichnung
 
Bild: APA

Unken sind eine eigene Gruppe unter den Amphibien. Gelbbauchunken ähneln auf den ersten Blick kleinen Erdkröten, sie werden kaum größer als fünf Zentimeter. Zur Unterscheidung von Kröten lohnt ein Blick ins Auge der Unke, die Pupille ist nämlich deutlich Herz-förmig.

Ein weiteres Erkennungsmerkmal der Gelbbauchunke ist - nomen est omen - der gelb/schwarz-gescheckte Bauch. Diese Zeichnung auf der Unterseite ist typisch für einzelne Individuen.
Lebenslanges Wachstum
Diesen Umstand hat sich Seidel für seine Altersbestimmungen zu Nutze gemacht. Er fand nämlich kürzlich im Waldviertel mehrere Tiere, die er bereits in den frühen 1980er Jahren unter der Lupe bzw. vor der Fotolinse hatte. Im Vergleich mit den alten Fotos konnten sie auf Grund der Zeichnung am Bauch eindeutig wiedererkannt werden.

Das Ergebnis: Acht Unken, die damals bereits als Jungtiere in der Gegend unterwegs waren, müssen wenigstens 26 Jahre alt sein, möglicherweise sind einige über 30.

Die Methusalem-Unken sind auch entsprechend groß, da diese Amphibien während ihres Lebens nie ganz aufhören zu wachsen, erklärte Seidel. Das Wachstum verlangsamt sich nur mit zunehmendem Alter.

Gelbbauchunken bevorzugen höher gelegene Lebensräume, während die verwandten Rotbauchunken vor allem das Tiefland besiedeln. Beide Arten legen ihre Eier im Frühjahr bevorzugt in Tümpeln und flachen Kleingewässern ab. Auch während des restlichen Jahres entfernen sich die Tiere nicht allzu weit von Gewässern.

[science.ORF.at/APA, 21.6.07]
->   Gelbbauchunke - Wikipedia
->   Gelbbauchunke - herpetofauna.at
 
 
 
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01.01.2010