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ORF ON Science :  News :  Umwelt und Klima 
 
Österreich bis 2050 um 2,5 Grad wärmer  
  Forscher haben das bisher genaueste Prognosemodell für den Klimawandel in Österreich vorgestellt: Um bis zu zweieinhalb Grad steigen demzufolge die Temperaturen bis Mitte des Jahrhunderts, wobei es große regionale Unterschiede geben wird. Und besonders der Herbst wird viel wärmer als bisher.  
Detaillierte Klimaprognose
Prognosen zum Klimawandel beziehen sich zumeist auf globale Zusammenhänge, schon regionale Vorhersagen sind schwierig. Erst recht für ein vergleichsweise kleines Land wie Österreich mit seiner sehr unterschiedlichen Topographie.

Eine Arbeitsgruppe um Wolfgang Loibl von den Austrian Research Centers hat nun zwei internationale Prognosemodelle für Österreich adaptiert und das regionale Klima im Raster von zehn Kilometer berechnet.

Das Modell, das im Rahmen des Projekts "reclip:more" erstellt wurde, ist am Freitag bei einer Pressekonferenz in Wien vorgestellt worden.
Mehr Hitze, weniger Niederschläge, regionale Unterschiede
Die Ergebnisse zeigen, dass der Temperaturanstieg in Österreich regional sehr unterschiedlich ausfallen wird.

Die mittlere Jahrestemperatur wird zwischen 2041 und 2050 im Schnitt um rund zwei bis 2,5 Grad Celsius ansteigen, im Bereich des Alpenhauptkammes sogar um bis zu drei Grad. Besonders im Herbst wird es viel heißer werden als bisher.

Neben dem allgemeinen Temperaturanstieg wird es auch mehr Hitzetage geben: Die Zahl der Tage pro Jahr mit über 25 Grad Celsius wird sich laut der Studie auf bis zu 80 verdoppeln. Die Hitzetage pro Jahr mit über 30 Grad werden sich im Osten sogar vervierfachen (auf bis zu 25 Tage).

Frost wird hingegen seltener in vielen Tälern auftauchen - die Frosttage halbieren sich (im Mittel minus 25 Tage). Auch die Niederschläge werden insgesamt abnehmen - vor allem im Osten.

 
Grafik : APA, Quelle: ARC

Vorbereitung der Regionen ist nötig
"Jetzt ist es wichtig, die vorliegenden Daten richtig zu nutzen, um negative Folgen abzupuffern", appelliert Projektleiter Loibl in einer Aussendung der ARC.

"Ich glaube, man sollte versuchen, den Klimawandel nicht generell als Schreckgespenst darzustellen. Es wird sicher auch Regionen geben, die vom Klimawandel profitieren werden. Die anderen sollten sich bereits heute darauf vorbereiten."

So könne schon jetzt damit begonnen werden, Lösungen für die Land- und Forstwirtschaft zu suchen. Und auch die regionale Raumplanung und der Tourismus tun gut daran, sich auf die neuen Daten zu stützen.

[science.ORF.at, 22.6.07]
->   reclip:more (ARC)
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01.01.2010