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Mikroben bauen Sprengstoffe ab  
  Bei Sprengungen detoniert meist nur ein Teil der explosiven Ladung, der Rest gelangt in die Umgebung. Ein Grazer Chemiker hat nun ein Verfahren zum Abbau dieser Sprengstoffreste entwickelt.  
Enzyme wirken innerhalb von drei Tagen
Wenn Tunnels in den Berg geschlagen, Lawinen durch Explosion zum Abgang gebracht, nach Erdöl gesucht oder in einem Steinbruch mineralische Materialien abgebaut werden, kommen Sprengstoffe als "Werkzeug" zum Einsatz.

"Bei jeder Sprengung bleiben allerdings Reste des Sprengmaterials übrig, die nicht explodieren, sondern in die Umwelt gelangen und dieser schaden können", erklärt Georg Gübitz, der erst kürzlich zum Professor für Biotechnologie an der TU Graz berufen wurde.

Gemeinsam mit dem Sprengstoffhersteller Austin Powder hat Gübitz eine Methode entwickelt, wie Trinitrotoluol (TNT) und andere Sprengstoffe mit Hilfe von Mikroorganismen biologisch abgebaut werden können: Sobald das Material feucht wird, nehmen die im Sprengstoff eingebauten Enzyme ihre Arbeit auf und zersetzen die gefährlichen Überreste.

"Die Herausforderung bestand darin, jene Enzyme zu finden, die TNT reduzieren und an Stoffe im Humusboden binden. Bei unserer Lösung wird der Sprengstoff unter optimalen Bedingungen in drei Tagen statt nach erst 30 Jahren abgebaut und ist dann weder giftig, noch brennbar", so Gübitz.
Ausgezeichnete Forschung
Für seine Untersuchungen zur Frage, wie sich Mikroorganismen und Enzyme zur Reststoffverwertung einsetzen lassen, wurde Gübitz mit dem Umweltschutzpreis des Landes Steiermark ausgezeichnet.

So ist es dem 39-jährigen Forscher etwa gelungen, mit biotechnologischen Methoden aus Klärschlamm Lipide, also Fette, zu erzeugen, die nach weiterer Verarbeitung als Biodiesel einsetzbar sind. Industriepartner für dieses anwendungsnahe Forschungsprojekt ist das steirische Unternehmen VTU-Engineering.

[science.ORF.at/APA, 28.6.07]
->   Georg Gübitz - TU Graz
 
 
 
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01.01.2010