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Grazer entwickelten berührungslose Messmethoden  
  Forscher der technischen Universität Graz haben eine Messmethode für die Industrie entwickelt, die Materialien während des industriellen Prozesses analysiert, ohne mit diesen in Berührung zu kommen.  
Elektroden statt Röntgenstrahlen
Die berührungslose Messmethode haben die Forscher von der TU Graz der Röntgenstrahlung abgeschaut.
Sie messen nicht die Röntgenstrahlen, sondern elektrische Felder.

Dazu bringen sie Elektroden außen an den Rohren und Kesseln der Industrieanlagen an. Diese analysieren während des industriellen Prozesses den Inhalt. Das kann die Geschwindigkeit sein, mit der eine Flüssigkeit durch die Rohre fließt, oder der Anteil bestimmter Materialien, zum Beispiel der Anteil von Öl, Luft und Wasser bei der Erdölförderung.
Erdöl-Analyse ohne Stichprobe
Wenn Erdöl gefördert wird, muss das Gemisch aus Öl, Wasser und Erdgas zur Analyse der Materialverteilung zuerst an die Oberfläche gebracht werden. Diese Stichproben werden dann analysiert. Bei der berührungslosen Messung ist das nicht nötig.

Der Sensor ist außen an der Pipeline um das Rohr herum angebracht. Dieser liefert jederzeit die Informationen über Anteile von Schlamm, Öl und Wasser. Die Industrie entscheidet aufgrund dieser Information, ob die Qualität des Erdöls noch gut genug ist, um weiter fördern zu können.
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Sensoren messen Brotteig
Die Messsensoren werden zum Beispiel auch bei Brotteig-Knetmaschinen eingesetzt. Bei der Broterzeugung wollen die Erzeuger so wenige Lufteinschlüsse wie möglich, um das Brot auch verkaufen zu können. Die Sensoren messen den Luftanteil. Daraus errechnet der Computer dann den exakten Zeitpunkt, wann das Brot fertig geknetet ist.
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Online-Messen
Gerald Steiner vom Institut für elektrische Messtechnik und Messsignalverarbeitung der TU Graz: "Die Kunst besteht darin, aus den Messungen an den außen angebrachten Elektroden auf den Inhalt zu schließen. Und da kommt viel Mathematik ins Spiel. Und zwar relativ komplexe Algorithmen. Die erlauben dann, die Information, die eingeprägt wird ins elektromagnetische Feld, so zu verarbeiten, dass man ein Abbild des Rohrinhalts bekommt. Zur Auswertung benötigt man leistungsstarke Computer, die die Messergebnisse in Echtzeit auswerten."

Edith Bachkönig, Ö1 Wissenschaft, 19.7.07
->   Institut für elektrische Messtechnik und Messsignalverarbeitung
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01.01.2010