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TU Graz: Kleine Uni mit internationalem Profil  
  In der Ö1-Sommerserie werden österreichische Universitäten porträtiert. Der erste Teil: die technische Universität Graz, im Österreich-Vergleich eine eher kleine Uni, die auf Persönlichkeit statt Massenuni setzt.  
1.500 Anfänger jährlich
Die TU Graz ist eine kleine Universität mit etwas mehr als 9.000 Studierenden. Zum Vergleich: An der TU Wien studieren fast doppelt so viele. Studenten und Lehrbeautragte schätzen gerade diese Kleinheit: Die vielen auf drei Standorte verteilten Gebäude mit jeweiligen Studienschwerpunkten ermöglichen persönliche Betreuung und Forschung vor Ort.

Die Universität ist aus sieben Fakultäten zusammengesetzt. Fast tausend junge Techniker und Technikerinnen haben letztes Jahr an diesen Fakultäten ihr Studium abgeschlossen. Und jedes Jahr beginnen fast 1.500. Sie erwartet ein flexibles Studium mit viel Teamarbeit und guten Berufsaussichten.
Anwendungsorientierte Forschung
Die enge Kooperation mit der Industrie ist ein Spezifikum technischer Universitäten. Die technische Unversität Graz ist besonders anwendungsorientiert. Technik ist kein Selbstzweck, sondern sie soll das Leben erleichtern.

Deshalb liegt es nahe, dass technische Disziplinen einen besonderen Hang zur Anwendung haben. Das Ziel ist es, dem Menschen zu dienen. Die Grundlagendisziplinen werden daneben nicht vernachlässigt. Denn Anwendungen leben von den Grundlagen.
Wissensvorsprung
Der soeben wieder bestätigte Rektor der TU Graz, Hans Sünkel, im Gespräch mit Radio Österreich 1: "Die Forscher müssen immer einen Schritt vorausdenken. Das bedeutet, dass wir in unseren technologischen Entwicklungen bereits in der Zukunft liegen. Nur dann sind wir auch für die Industrie interessant. In der Tat vergibt die Industrie von Jahr zu Jahr zunehmend Forschungsaufträge an die TU Graz eben aufgrund dieses Wissensvorsprungs."
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Forschungsschwerpunkt Biomechanik
Elf Forschungsschwerpunkte weist die Universität derzeit auf. Stark ausgebaut wird derzeit der Forschungsschwerpunkt "biomedical engineering". An dem neu installierten Institut für Biomechanik erforscht Gerhard Holzapfel mit seinem Team die Mechanik des Herz-Kreislauf-Systems.

Sie erforschen mit Werkzeugen aus den Bauingenieurwissenschaften den menschlichen Körper.
->   Zum Institut
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Woher kommt das Geld?
An 50 EU-Projekten arbeiten Forscher der TU Graz derzeit mit. Bei vielen laufen in Graz die Fäden zusammen. Denn die thematischen Bereiche des 7. EU-Rahmenprogramms sind nahezu exakt der wissenschaftliche Fingerabdruck der TU Graz.

Die EU-Komission fördert neben der anwendungsorientierten Forschung erstmals auch Grundlagenforschung. Ein Großteil der Grundlagenforschung wird vom Forschungsförderungsfond FWF finanziert, derzeit laufen 60 Projekte mit FWF-Finanzierung. Indirekt gibt auch der Staat Geld für die Grundlagenforschung, und zwar über den Weg des Grundbudgets für die Universität.
Frauenförderung
Auch für mehr Frauen in den technischen Disziplinen wird an der Universität einiges getan. Zahlreiche Programme fördern den Einstieg in das technische Studium für Maturantinnen. Jüngst konnte die TU ein neues Doktorandinnenkolleg einrichten, das mehr Frauen ein Karriere in männlich dominierten Disziplinen ermöglicht.
->   Graz: Doktorandinnenkolleg für Materialwissenschaft (16.7.07)
Adäquates Biotop
Der Rektor der TU Graz Hans Sünkel:
"Eine kleine Stadt wie Graz kann internationale Spitzenforschung ermöglichen. Graz mit seinen rund 250.000 Einwohnern hat offensichtlich ein adäquates Biotop. In diesem können sich Forscherteams wohl fühlen. Graz bietet hinreichend viel Kultur. Graz bietet hinreichend viel international Studierende und Professorenpublikum. Und Graz hat eine gute Lebensqualität im Vergleich zu anderen Städten."

Edith Bachkönig, Ö1 Wissenschaft, 20.7.07
->   Technische Universität Graz
 
 
 
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01.01.2010