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Brille bietet Informationen über Gesprächspartner  
  Linzer Software-Architekten haben eine Brille entwickelt, mit der man sein Gegenüber "durchschauen" kann. Die Brille als Informationsträger haben sie gewählt, weil sie einen ständigen Informationsfluss ermöglicht.  
Mit der Brille sein Gegenüber durchschauen
Die Forscher des Instituts für Pervasive Computing der Linzer Johannes Kepler Universität entwickeln die Brille gemeinsam mit der Firma Silhouette. Fakten zu seinem Gegenüber auf der Brille abzurufen, ist einfacher als über das Handy.
Warum die Brille als Informant?
Der Linzer Software-Architekt Professor Alois Ferscha erklärt im Gespräch mit Radio Österreich 1: "Es ist immer noch einfacher, jemanden, dem man in die Augen schaut, tiefer zu begreifen, als das Mobiltelefon während dem Gespräch herausnehmen zu müssen, etwas nachlesen zu müssen über diese Person und dann Entscheidungen zu treffen.

Ich glaube, dass es in diesen Situationen, wo es wichtig ist, technologiefrei zu sein, helfen kann. Und deshalb unser Ansatz der Brille."
Brilleninnenseite als Lesestoff
Wie kann man sein Gegenüber anschauen und sich gleichzeitig über ihn informieren? Wenn beide die Brille tragen, werden auf der Innenseite Informationen dargestellt, die der andere preisgeben möchte: die Visitenkarte, Informationen über geschäftliche Leistungen oder auch Persönliches wie Hobbies.

Die Informationen werden in Bilder und Texte umgesetzt und man kann sie ablesen, während man seinem Gegenüber in die Augen schaut. Die Software der Brille wählt dabei intelligent aus. Sie stimmt die Informationen der Geprächspartner automatisch ab.
Digitale Aura schützt
Jeder ist heute - ob er will oder nicht - von einer digitalen Aura umgeben. Diese bietet Einblicke in das Leben eines Menschen oder sie schützt, indem man gewisse Informationen über sich blockiert.

Die Brille der Linzer Software-Architekten nützt genau diese Aura. Sie ermöglicht so viele Einblicke in einen Menschen, wie dieser bereit ist von sich freizugeben.

"Mit digitaler Aura haben wir das Prinzip der situativen in Bezug-Setzung", sagt der Linzer Software-Architekt Alois Ferscha. "das heisst: Passt das, was geboten wird, mit dem, was gewünscht wird zusammen. Und dann und nur dann und niemals sonst, kommt es zu einem sogenannten 'match'. Erst dann wird wirklich informiert."

Edith Bachkönig, Ö1 Wissenschaft, 24.7.07
->   Institut für Pervasive Computing
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01.01.2010