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Neues aus der Welt der Wissenschaft |
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Sittenkodex für Roboter |
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| | | Das Zusammenleben von Menschen und Robotern klingt für viele nach Science-Fiction. Doch südkoreanische Experten arbeiten an ethischen Regeln für die Maschinen, die schon bald Babys betreuen und Alte pflegen sollen. |
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Eve, Tiro und OFRO |
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Roboter EveR-2 sieht aus wie eine 20-Jährige, kann Small Talk machen, ein Liedchen singen und so tun, als hätte sie Gefühle. Roboter Tiro trat im Juni als Zeremonienmeister bei der Hochzeit seines Schöpfers auf, und Roboter OFRO soll künftig als Wachmann in einer Schule dienen.
Die drei künstlichen Wesen sind südkoreanische Erfindungen. Das asiatische Land ist neben den USA und Japan führend bei der Entwicklung von Robotern. Nun soll ein ethischer Kodex die Robotertechnologie in dem asiatischen Land in die rechten Bahnen lenken. Bis Ende des Jahres soll das Regelwerk ausgearbeitet sein.
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Regeln gegen Missbrauch |
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"Wir legen Regeln fest, wie weit Robotertechnologie gehen kann und wie Menschen und Roboter zusammen leben können", sagt Kim Dae Won, Professor an der Myongji-Universität, der den Kodex mit einem Team aus zwölf Wissenschaftlern, Ärzten, Psychologen und Roboterentwicklern verfasst. "Schneller als wir denken, vermutlich binnen zehn Jahren, könnte eine Gesellschaft entstehen, in der Roboter und Menschen zusammenleben."
Der Kodex soll sicherstellen, dass der Mensch die Kontrolle über die Roboter behält und sie jederzeit identifizieren kann. Er soll verhindern, dass die Maschinen für illegale Zwecke genutzt werden. Daten, die von Robotern erfasst werden, sollen geschützt sein.
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Dämmerung des Roboter-Zeitalters |
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Auch US-Software-Mogul Bill Gates sieht das Roboter-Zeitalter anbrechen: Die Roboterindustrie stehe heute an derselben Schwelle wie die Computerindustrie vor 30 Jahren. Roboter, die auf Kinder aufpassen oder das Geschirr spülen, könnten bis 2050 Realität werden, schätzen Experten. Südkorea hat sich ein noch ehrgeizigeres Ziel gesteckt: Schon 2013 soll in jedem Haushalt ein Roboter stehen.
Roboterethik muss deshalb nach Ansicht der südkoreanischen Forscher Teil der menschlichen Ethik werden. Mit dem Kodex wollen sie Wege für die Koexistenz von Menschen und Robotern finden, ohne die Entwicklung der intelligenten Maschinen einzuschränken, sagt Kim.
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Sonderfall Militär |
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Militärische Roboter bedürften jedoch eigener Regeln, schränkt der Professor ein. Wie zum Beispiel der im vergangenen Jahr vorgestellte bewaffnete Wachroboter, der möglicherweise an der Grenze zum verfeindeten Nordkorea eingesetzt werden soll.
Min Young Gi vom Verband der Roboter-Hersteller steht der Idee skeptisch gegenüber. "Die Roboter-Industrie braucht keine weit gefasste und unverbindliche Erklärung, sondern praktische Richtlinien." Gerade wenn es um Einsatzbereiche gehe, mit denen sich Mins Verband beschäftigt.
Im Juli vereinbarte dieser mit einem Kindergartenbetreiber die Produktion von 8.000 Robotern, die mit Kindern spielen und auf sie aufpassen sollen. Auch alte Menschen sind Zielgruppe der südkoreanischen Roboterindustrie.
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Erste Pflege-Roboter 2013 |
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Etwa 300 Wissenschaftler arbeiten an einem Pflege-Roboter, der den Gesundheitszustand von Senioren überwachen und ihnen bei der Hausarbeit helfen soll. Bis 2013 soll der Pflege-Roboter einsatzbereit sein.
Die Roboter sollen nach dem Willen der Regierung in Seoul einmal ein Wachstumsmotor für die einheimische Wirtschaft werden. Seit 2004 investiert sie jährlich rund 100 Milliarden Won (80 Millionen Euro) in die Branche.
Im Dezember wird zusätzlich ein Fonds in gleicher Höhe zur Entwicklung weiterer Roboter bereitgestellt werden. Bis 2012 soll außerdem der Themenpark "Robot Land" entstehen - elf Provinzregierungen und Städte haben sich bereits darum beworben.
Sim Hag Bong, Chef der Roboterabteilung im Handelsministerium, findet den Sittenkodex für die technischen Helfer gut. Er zeige Südkoreas Entschlossenheit, bei Service-Robotern die Oberhand zu gewinnen.
Lim Chang-Won, AFP, 17.8.07
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01.01.2010 |
