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Überträger des Marburg-Virus entdeckt  
  Nach jahrzehntelanger Suche hat man nun einen Überträger des Marburg-Virus gefunden: der Nilflughund, eine Fledermausart. Die vom Virus ausgelöste Krankheit, das Marburg-Fieber, endet in vielen Fällen tödlich.  
Forscher aus den Vereinigten Staaten und dem zentralafrikanischen Gabun untersuchten ihren Angaben zufolge mehr als 1.100 Fledermäuse zehn verschiedener Arten. Nur bei dem im südlichen Afrika weit verbreiteten Nilflughund hätten sie das Marburg-Virus und Antikörper entdeckt.
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"Marburg Virus Infection Detected in a Common African Bat" von Jonathan S. Towner et al. erschien im Open-Access-Journal "PLoS ONE" (2(8): e764; doi: 10.1371/journal.pone.0000764).
->   Studie
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Übertragung durch Kontakt
"Diese Entdeckung gibt uns neue Einblicke in die Übertragungswege des Marburg-Virus'", sagte der Leiter der Studie, Jonathan Tower, ein Mikrobiologe vom Zentrum für Krankheitskontrolle und -vorbeugung in Atlanta im US-Bundesstaat Georgia.

Den schlimmsten Ausbruch von Marburg-Fieber gab es bisher zwischen Oktober 2004 und Juli 2005 in Angola - von 374 Erkrankten starben 329. Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) meldete vergangene Woche Krankheitsfälle aus einer Mine in Uganda. In derselben Mine hatten Forscher auch Flughunde für Tests gefangen.

Das Marburg-Virus ist verwandt mit dem Ebola-Erreger. Es wird durch Körperflüssigkeiten, unmittelbaren Kontakt mit einem Virusträger oder Kontakt mit virenverseuchten Gegenständen übertragen. Bisher gibt es keine wirksame Impfung oder Behandlung gegen das Virus. Die Erkrankten bekommen schwere innere Blutungen und hohes Fieber und sterben gewöhnlich binnen einer Woche nach Ausbruch der Krankheit.

[science.ORF.at/APA/AFP, 22.8.07]
->   Marburg-Virus - Wikipedia
->   Nilflughund - Wikipedia
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01.01.2010