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Bioethikkommission: Neue Vorsitzende bestellt  
  Bundeskanzler Alfred Gusenbauer (SPÖ) hat die Bioethikkommission nach Ablauf der dritten Amtsperiode neu bestellt. Neue Vorsitzende ist die Juristin Christiane Druml von der Ethikkommission des Wiener AKH.  
Bild: APA
Christiane Druml
Sie löst in dieser Funktion den seit Gründung der Kommission im Jahr 2001 amtierenden Vorsitzenden Johannes Huber ab, der sich nach den Aufregungen um die von ihm propagierte Krebstherapie aus dem Gremium zurückziehen wollte.

Staatssekretärin Heidrun Silhavy (SPÖ) präsentierte am Freitag bei einer Tagung der Kommission zum Thema "Altersforschung" in Wien die neuen Mitglieder.
Stellvertreter: Günther Pöltner
Für die neue, nunmehr 25 Personen (bisher 19) umfassende Kommission wurden 13 bisherige Mitglieder wiederbestellt. Als stellvertretende Vorsitzende des Gremiums wurden Günther Pöltner, Institut für Philosophie der Uni Wien, und Christine Mannhalter, Klinisches Institut für Medizinische und Chemische Labordiagnostik der Medizin-Uni Wien, in dieser Funktion bestätigt.
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2001 eingesetzt
Die Bioethikkommission war 2001 vom damaligen Bundeskanzler Wolfgang Schüssel (ÖVP) als Beratungsorgan in gesellschaftlichen, naturwissenschaftlichen und rechtlichen Fragen, die sich auf dem Gebiet der Humanmedizin und Humanbiologie aus ethischer Sicht ergeben, eingesetzt worden.
->   Zur Bioethikkommission
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Erstmals Vertreter einer Behindertenorganisation
Erstmals aufgenommen wurde ein Vertreter von Behindertenorganisationen: Klaus Voget, Präsident des Österreichischen Zivil-Invalidenverbandes und der Österreichischen Arbeitsgemeinschaft für Rehabilitation.

In den vergangenen Jahren war immer wieder kritisiert worden, dass keine Behinderten-Vertreter in dem ausschließlich aus Wissenschaftern und Experten zusammengesetzten Gremium vertreten waren.
Mehr öffentliche Diskussion
Die neue Vorsitzende der Bioethikkommission will den Diskurs und die Diskussion über bioethische Themen verstärkt in der Öffentlichkeit führen. "Da hat sich in Österreich bisher außer der Gentechnik-Debatte nicht viel abgespielt, im Gegensatz zu anderen Ländern, wo eine kontinuierliche Debatte vorherrscht", sagte Druml im Gespräch mit der APA.
Mithalten durch Interdisziplinarität
Welche Themen die Kommission inhaltlich in nächster Zeit behandeln werde, soll bei der ersten regulären Sitzung des Gremiums am 15. Oktober fixiert werden. So wie ihr Vorgänge sieht auch Druml die Bioethikkommission als Vorwarneinrichtung.

Sie glaubt, dass das Gremium als interdisziplinär zusammengesetztes Forum mit der Rasanz der wissenschaftlichen Entwicklung mithalten kann, "durch das Zusammenspiel aller ist hier sicher eine Speerspitze gegeben".
Auch in Zukunft Meinungsdifferenzen
In der Vergangenheit hat die Kommission zu vielen Themen zu keiner einheitlichen Meinung gefunden. Die neue Vorsitzende geht davon aus, dass das auch weiterhin der Fall sein wird, "das ist gesellschaftliche Realität, wir können nicht davon träumen, dass wir in allen Themenbereichen eine einheitliche Meinung haben".
Kommission nun weiblicher
Bei der Auswahl der Mitglieder habe sie besonders darauf geachtet, dass die Kommission "weiblicher werde", sagte Staatssekretärin Heidrun Silhavy zur APA. Nunmehr sind zehn Frauen unter den 25 Mitgliedern, vorher waren es nur vier.

Neben der verstärkten öffentlichen Diskussion von Themen wünscht sich Silhavy auch eine internationalere Ausrichtung des Gremiums, "wir sind keine abgeschlossene Nation, es ist wesentlich, auf die Entwicklungen in den Nachbarländern zu schauen".

[science.ORF.at/APA, 5.10.07]
->   Das Stichwort "Bioethikkommission" im science.ORF.at-Archiv
->   Mehr zum Thema in oe1.ORF.at
 
 
 
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01.01.2010