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Weidekühe produzieren mehr Methan als Stalltiere  
  Auf Weiden gehaltene Kühe produzieren im Winter mehr Methangas als im Stall lebende Rinder und verstärken so den Treibhauseffekt. Der Grund: Methanbildende Bakterien aus dem Kuhkot siedeln sich im Boden an.  
Das Ergebnis sei vor allem im Hinblick auf den Ökolandbau interessant, sagte der Leiter der Studie, Michael Schloter vom Forschungszentrum für Umwelt und Gesundheit (GSF) in Neuherberg. Aus Gründen des Tierschutzes werde die Überwinterung von Rindern im Freien zunehmend populärer.
Methanproduktion im Boden tausendfach erhöht
Schloters Team entdeckte, dass Weidekühe im Winter nicht nur - wie ihre im Stall untergebrachten Artgenossen - bei der Verdauung Methangas ausstoßen. Sie kurbeln zusätzlich die Methanproduktion im Weideboden an, indem sich methanbildende Mikroorganismen aus dem Magen-Darm-Trakt der Tiere auf der Erde ansiedeln und dort die Bildung des Treibhausgases fortsetzen.

Auf den Winterweiden finden die Mikroorganismen nach Worten von Schloter ideale Voraussetzungen für eine Ansiedelung. Anders als auf Sommerweiden, auf denen sich die Tiere gleichmäßig verteilen, hielten sich die Kühe auf den Winterweiden bevorzugt in der Nähe des Futterhauses auf. Der Boden in diesem Bereich der Weide sei stark abgenutzt.

Außerdem erhalte der Boden Dünger aus den Exkrementen der Kühe. In diesen Bereichen der Winterweiden konnten die Forscher im Vergleich zu Weideflächen, auf denen keine Rinder gehalten worden waren, eine fast tausendfach höhere Methanemission messen.

[science.ORF.at/dpa, 10.10.07]
->   Forschungszentrum für Umwelt und Gesundheit
 
 
 
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01.01.2010