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ORF ON Science :  News :  Umwelt und Klima 
 
Klimaerwärmung führt zu höherer Luftfeuchtigkeit  
  Aufgrund der Klimaerwärmung wird die Luft immer feuchter: In den vergangenen drei Jahrzehnten ist die Luftfeuchtigkeit in Bodennähe laut einer neuen Studie weltweit um 2,2 Prozent gestiegen.  
"Die Anstieg der Feuchtigkeit wegen der globalen Erwärmung ist ein wichtiger Faktor für Hitze-Stress bei Menschen", erklärt Nathan Gillett, Klimatologe an der East Anglia Universität in Großbritannien und Teil des Forscherteams.
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Die entsprechende Studie "Attribution of observed surface humidity changes to human influence" ist in "Nature" (Bd. 449; S. 710; Ausgabe vom 11.10.07) erschienen.
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Messbare Auswirkungen
Der Anstieg der Luftfeuchtigkeit kann für Menschen gefährlich sein, da der Körper sich dadurch weniger gut selbst abkühlen kann. Wissenschaftler hatten diesen Nebeneffekt der Klimaerwärmung bereits vermutet, denn wärmere Luft enthält aufgrund der physikalischen Gegebenheiten auch mehr Feuchtigkeit.

Die Studie von Gillett zeigt nun aber, dass die Auswirkungen zwischen 1972 bis 2002 bereits signifikant messbar sind.

Darüber hinaus zeigten die Forscher mit Computersimulationen, dass der Anstieg der Luftfeuchtigkeit zu einem großen Teil von den vom Menschen verursachten Emissionen ausgelöst wird.
Ein Grad mehr = sechs Prozent mehr Luftfeuchtigkeit
Simulationen mit den Klimadaten ohne die Einrechnung der Abgas-Effekte führten demnach zu keinem solchen Feuchtigkeitsanstieg. Auch eine nur auf die Abgase fokussierte Betrachtung führte zu abweichenden Ergebnissen.

Daraus schließen die Forscher, dass eine Kombination der Erderwärmung und der vom Menschen verursachten Abgase zu dampfigerer Luft führt. "Obwohl das nicht tödlich sein wird, wird es doch für Menschen ungemütlicher", sagte eine Co-Autorin der Studie, Katharine Willett von der US-Universität Yale.

Die Luftfeuchtigkeit steigt mit jedem Grad Celsius um etwa sechs Prozent an. Laut der Klimaprognose des Weltklimarates (IPCC) wäre damit bis 2100 mit einem Anstieg der Luftfeuchtigkeit um zwölf bis 24 Prozent zu rechnen.

[science.ORF.at/APA/AP, 11.10.07]
->   Nathan Gillett, East Anglia Universität
->   Katharine Willett
->   science.ORF.at-Archiv zum Thema Klimawandel
 
 
 
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01.01.2010