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Neue Riesenechse: Größter Dino aller Zeiten?  
  Paläontologen aus Brasilien und Argentinien haben einen neuen Giganten unter den Sauriern entdeckt - womöglich "das größte Fossil, das je auf der Welt gefunden wurde", so die Forscher bei einer Pressekonferenz.  
Der Dinosaurier namnes Futalognkosaurus dukei gehört zur Familie der Titanosaurier und soll vor 88 Millionen Jahren in Patagonien gelebt haben, sagte der argentinische Paläontologe Jorge Calvo vor Journalisten bei der Präsentation der Knochen.
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Zu diesem Fund wurde bereits eine Studie veröffentlicht: "A new Cretaceous terrestrial ecosystem from Gondwana with the description of a new sauropod dinosaur" von Jorge O. Calvo et al. ist in den "Anais da Academia Brasileira de Ciências" erschienen (Bd. 79, S. 529).
->   Zur Studie (PDF)
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34 Meter lang
 
Bild: Reuters

Der erste Teil des Namens leitet sich von dem Wort der Mapuche-Indianer für "Riese" ab, der zweite Bestandteil von dem Unternehmen Duke Energy Argentina, das die Ausgrabung finanziert hat. Ausgegraben wurden bisher Hals-, Rücken- und Hüftknochen und der erste Schwanzwirbel.

Und die Ausmaße der Echse sind wahrhaft gigantisch: Zwischen 32 und 34 Meter soll die Körperlänge betragen haben. Spuren am Skelett deuten darauf hin, dass der Gigant aus der späten Kreidezeit von Raubsauriern gejagt wurde und schließlich in einen Fluss stürzte.

"Es ist einer der größten Saurier der Welt und einer der am vollständigsten erhaltenen", erklärte Calvo, der den Fund in einer brasilianischen Fachzeitschrift beschrieben hat. Sein US-Kollege Peter Mackovicky, der nicht an der Ausgrabung beteiligt war, erklärte: "Ich bin mir ziemlich sicher, dass es eine neue Spezies ist."
Fund im Dino-Dorado
 
Bild: Reuters/Academia Brasileira de Ciencias/Handout

Gefunden wurde das Skelett am Barreales-See in der argentinischen Provinz Neuquen. Dieser Ort gilt als eine der ergiebigsten Fossilien-Fundstellen weltweit. In unmittelbarer Nähe des Futalognkosaurus fanden die Forscher versteinerte Blätter, die Hinweise über die Nahrung der Riesenechse geben, sowie Krallen und Teile eines Arms eines fleischfressenden Megaraptoren.

"Es gibt nach meinem Wissen keinen anderen Platz auf der Erde, wo man auf derart engem Raum so große und verschiedenartige Fossilien findet", erklärte der Forscher Alexander Kellner vom Brasilianischen Nationalmuseum, ein Mitautor der Studie über den Fund. "Das ist wirklich einmalig."

In Patagonien, Heimat des Futalognkosaurus dukei, lebten auch die beiden größten Dinosaurierarten, die man bisher kennt: der Argentinosaurus (35 Meter lang) und der Puertasaurus reuili (zwischen 35 und 40 Meter). "Die Dinosaurier im heutigen Nordamerika wurden zwar auch groß. Aber keiner reicht an die Ausmaße der Saurier in Südamerika heran", erklärte US-Forscher Machovicky.

[science.ORF.at/APA/AFP, 10.10.07]
->   Titanosauridae - Wikipedia
 
 
 
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01.01.2010