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Forscher entwickeln Öl abweisendes Material  
  Öl hat aufgrund seiner geringen Oberflächenspannung die unangenehme Eigenschaft, sich schnell auszudehnen und in jede Ritze zu kriechen. US-Forscher haben ein Material entwickelt, das Öl von Oberflächen abperlen lässt.  
Gelungen ist das den Wissenschaftlern des Massachusetts Institute of Technology (MIT) durch ein Gemisch aus einem künstlich hergestellten Molekül mit Namen FluoroPOSS und einem gewöhnlichen Polymer, berichtet das Team um Robert Cohen in "Science" (Band 318, DOI:10.1126/science.1148326).
Guter Schutz gegen Wasser, keiner gegen Öl
Um sich vor Wasser zu schützen, hat die Natur mehrere Lösungen parat: Man denke nur an die Federn der Enten, von denen - sofern sie gut eingefettet sind - die Tropfen abperlen.

Ganz gegensätzlich verhält sich Öl, zu dem auch die Natur kein Gegenmittel kennt: Es verteilt sich schnell und dringt sofort in die Oberfläche ein. Deshalb verkleben Vogelfedern mit Öl und müssen chemisch gereinigt werden.
Öl zur Tropfenbildung zwingen
 
Bild: MIT/Science

Das MIT-Team entwarf Mikrofasern, die auch Öl dazu bringen, Tropfen zu bilden. Wenn Öl auf das Material, das einem dünnen Stoff ähnelt, gelangt, wird es durch die spezielle Struktur aufgebrochen und in die Tropfenform gezwungen. Die Tropfen kann man wiederum einfach abrinnen lassen.
Flugzeugindustrie besonders interessiert
Besonderes Interesse an der Entwicklung hat die Luftfahrtindustrie: Wenn sich heikle Teile eines Flugzeugs schützen ließen gegen die Verunreinigung mit Öl, würde das nicht nur Kosten sparen, sondern auch die Sicherheit erhöhen - kein Wunder also, dass auch das Air Force Laboratory an der Studie beteiligt war.

[science.ORF.at, 7.12.07]
->   Robert Cohen (MIT)
 
 
 
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01.01.2010