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Orientierung: Navigationssystem hilft Feuerwehrleuten  
  Brennt ein Gebäude, bricht schnell Chaos aus. Rauch und Flammen verhindern die Orientierung - nicht nur für die Flüchtenden, sondern auch für die Feuerwehrleute. Ein französisches Unternehmen hat nun ein speziell für Innenräume geeignetes Navigationssystem entwickelt, das den Rettern die Bewegung in verqualmten Gebäuden erleichtern soll.  
Gefahr kann man nicht ausschalten ...
Immer wieder kommen Feuerwehrmänner in Bränden um. Das wird sich auch nie ganz verhindern lassen, sind sich Experten im "New Scientist" (Ausgabe vom 15. Dezember 2007) einig. Das Risiko könnte aber deutlich verringert werden, wenn die Feuerwehrmänner und -frauen selbst sowie ihre Einsatzleiter wüssten, wo genau sie sich zu welchem Zeitpunkt befinden.
... aber verringern
Thales, eine eigentlich auf Luftfahrt spezialisierte Firma, hat nun ein Navigationssystem präsentiert, das man sich wie das bekannte Global Positioning System (GPS) vorstellen kann - nur dass es im Unterschied zu GPS auch in Innenräumen funktioniert.
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Warum GPS drinnen nicht funktioniert
GPS ist ein satellitengesteuertes Navigationssystem - und genau darin liegt der Haken: Das Signal ist zu schwach, um Dächer oder Wände verlässlich zu durchdringen. Falls doch ein Signal durchkommt, wird es meist von den Hindernissen am Weg verfremdet und die Information verzerrt.
->   Mehr über GPS (Wikipedia)
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Zwei Ebenen der Kommunikation
IPS (für: Indoor Positioning System) teilt das Kommunikationssystem in zwei Teile: Erstens erhalten alle Rettungsleute ein kleines Gerät, das als Sender und Empfänger dienen kann. Sobald die Feuerwehrleute ein Gebäude betreten, bilden die Geräte ein Ad-Hoc-Funknetz.

Mit der Dauer, wie lange ein Signal braucht, um einen Teilnehmer des Netzes zu erreichen und wieder zurückzukommen, kann die Entfernung der Retter von einander berechnet werden.
Rückkoppelung über Feuerwehrautos
Was hier aber noch fehlt, ist die Verortung in der realen Welt. Dazu dient der zweite Teil des Systems: Die Daten der Retter werden zum Standort der Feuerwehrautos vor Ort, deren Position über GPS erfasst werden kann, rückgekoppelt und dadurch der Aufenthaltsort der Menschen errechnet.

Dieses System könnte helfen, Rettungsleute, die die Orientierung verloren haben, aus einem Gebäude zu lotsen, aber auch die Suche nach in brennenden Häusern eingeschlossenen Menschen besser zu koordinieren, heißt es im "New Scientist".

[science.ORF.at, 13.12.07]
->   Thales
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01.01.2010