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Trauer erhöht Sterberisiko bei Hinterbliebenen  
  Ein Trauerfall erhöht bei den Angehörigen das Sterberisiko. Gefährdet sind laut niederländischen Psychologen die Hinterbliebenen besonders in den ersten Wochen nach dem Tod eines geliebten Menschen.  
In einer Übersichtsstudie wertete Margaret Stroebe von der Universität Utrecht Studien zu den Folgen eines Todesfalls für die Angehörigen aus.

Trauer sei zwar keine Krankheit und lasse meist auch ohne psychologische Beratung nach, schreiben die Forscher. Dennoch belaste sie die körperliche und psychische Gesundheit. Ganz besonders steigt demnach die Suizidgefährdung.
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Die entsprechende Studie "Health outcomes of bereavement" ist im Journal "The Lancet" (Bd. 370, S. 1.960; 8.12.07) erschienen.
->   Abstract der Studie
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Männer nach Tod der Gattin besonders gefährdet
Eine amerikanische Studie aus dem Jahr 1995 zeigt, dass der Verlust der Ehefrau bei Männern über 60 Jahren das Suizidrisiko mehr als verdreifacht.

Bei Witwen fanden die Forscher dagegen keine solche Folge. Eine erhöhte Suizidgefährdung zeigten dänische Forscher auch bei Vätern und Müttern nach dem Verlust eines Kindes.
"Gebrochenes Herz"
Aber die Gesundheit vieler Hinterbliebenen leidet nach einem Todesfall auch generell. Eine Studie aus dem Jahr 2006 ergab, dass der Tod eines Ehepartners die allgemeine Mortalität bei Männern um 21 Prozent und bei Frauen um 17 Prozent erhöht.

Am höchsten ist das Sterberisiko den Studien zufolge im ersten Monat nach dem Verlust eines Menschen.

"Die Muster sind ziemlich ähnlich und lassen den Schluss zu, dass die Mortalität nach einem Trauerfall großteils auf ein sogenanntes gebrochenes Herz zurückgeht", schreiben die Psychologen.

[science.ORF.at/APA/AP, 14.12.07]
->   Institut für Psychologie und Gesundheit, Universität Utrecht
Mehr zu dem Thema in science.ORF.at:
->   Neue Psychotherapie-Methode erleichtert Trauer (3.6.05)
 
 
 
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01.01.2010