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Hoher Kalorienverbrauch beim Computer-Bowling  
  Bowling an einer Spielekonsole verbraucht fast ebenso viel Energie wie der echte Wurf der Kugel, haben britische Forscher herausgefunden. Ein hinreichender Ersatz für echten Sport ist das dennoch nicht.  
Das berichtet eine Gruppe um Gareth Stratton von der Liverpool John Moore's University.
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Die entsprechende Studie, "Comparison of energy expenditure in adolescents when playing new generation and sedentary computer games: cross sectional study", ist in der Weihnachtsausgabe des "British Medical Journal" erschienen (Bd. 335, S. 1282; doi:10.1136/bmj.39415.632951.80).
->   Abstract
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"Wii" vs. "XBOX"
Die Forscher hatten sechs Burschen und fünf Mädchen im Alter von 13 bis 15 Jahren an zwei verschiedenen Videokonsolen spielen lassen. Auf der "XBOX 360" (von Microsoft) lief ein Autorennspiel, bei dem die Kinder ruhig vor dem Bildschirm saßen.

Die "Wii" (von Nintendo) hingegen verlangt von den Spielern, mit einem kleinen Steuergerät in der Hand die Bewegung beim echten Sport nachzubilden. Etwa beim Boxen kommt es dabei zu schweißtreibenden Auseinandersetzungen.

Das ruhige Spiel vor der "XBOX 360" machte der Analyse zufolge 450 Kilojoule (kJ) in der Stunde nötig. Bowling an der "Wii" kam auf 700 kJ, im Vergleich zu 800 kJ im Bowlingcenter. Boxen mit dem Steuerknüppel in der Hand kommt auf 730 kJ, im Ring sind es 2410 kJ. Zum Vergleich: Der ruhende Körper benötigt 300 kJ.
Energieverbrauch dennoch nicht ausreichend
Die neue Generation der sportlichen Computerspiele erhöht im Vergleich zum bloßen Sitzen vor dem Monitor zwar den Energieverbrauch, schreiben die Forscher. Dies reiche aber nicht aus, um die für Kinder täglich empfohlene Bewegung zu erreichen.

Dafür solle der Nachwuchs täglich eine Stunde lang dreimal mehr Energie verbrauchen als bei körperlicher Ruhe - also 900 kJ. Das ist aber mehr als bei jedem der analysierten Computerspiele. Hochgerechnet auf eine Lebenswoche bringe das aktive Computerspiel im Vergleich zum passiven eine Aktivitätszunahme um weniger als zwei Prozent, heißt es in dem Journal.

[science.ORF.at/dpa, 21.12.07]
->   Gareth Stratton
 
 
 
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01.01.2010