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Neues aus der Welt der Wissenschaft   ORF ON Science :  News :  Medizin und Gesundheit    Samenprotein erhöht HIV-Infektiosität drastisch       Ein Protein der Samenflüssigkeit erhöht die Gefährlichkeit des HI-Virus. Es steigert die Ansteckungsgefahr des Erregers um das bis zu Tausendfache, wie deutsche Forscher herausgefunden haben.   Die Substanz spielt offenbar eine wesentliche Rolle bei der Ausbreitung von HIV. Die Entdeckung weckt Zweifel an der bisherigen Lehrmeinung, dass nur ein kleiner Teil der Viren infektiös ist. Die entsprechende Studie, "Semen-Derived Amyloid Fibrils Drastically Enhance HIV Infection" von Jan Münch et al., ist im Fachjournal "Cell" erschienen (Bd. 131, S. 1059).    Abstract Bindung an Wirtszelle gefördert Die meisten der Neuinfektionen erfolgen durch Kontakt mit HIV-haltigem Sperma. Auf der Suche nach Hemmstoffen gegen das Virus durchforsteten Forscher um Frank Kirchhoff vom Universitätsklinikum Ulm nun eine Sammlung von Peptiden aus der Samenflüssigkeit. Aber keiner der 300 Stoffe hemmte das Virus. Im Gegenteil: Einer davon verstärkte die HIV-Infektion drastisch, wie die Forscher berichten. Bruchstücke der sogenannten Sauren Prostataphosphatase (PAP) bilden demnach kleine Stäbchen aus. Diese Fibrillen mit dem Namen SEVI ("Semen-Enhancer of Virus Infection") binden HIV-Partikel und fördern das Verschmelzen mit der Hülle der Wirtszelle. Dadurch steigt die Zahl der infizierten Zellen deutlich. "Die Stärke der Effekte war überraschend", berichtet der Forscher Paul Kirchhoff. "In Gegenwart von SEVI benötigten wir nur einige wenige Viruspartikel um Zellen zu infizieren - mehr als 1.000-fach weniger als sonst." Die Fibrillen fördern nach Angaben der Universität nicht nur die Infektion mit HIV, sondern vermutlich auch mit anderen Viren. Nach Schätzungen der Weltgesundheitsorganisation haben sich im Jahr 2006 etwa vier Millionen Menschen neu mit dem HI-Virus infiziert, etwa drei Millionen Menschen sterben derzeit jährlich an Aids. [science.ORF.at/APA/AP, 28.12.07]    Universitätsklinikum Ulm    HIV - Wikipedia       ORF ON Science :  News :  Medizin und Gesundheit

 

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01.01.2010