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Rektoren wollen Doktoranden auswählen  
  Die Rektoren fordern für Österreichs Unis das Recht, Doktoratsstudenten "entsprechend den von ihr vorgegebenen Qualitätsstandards und in Übereinstimmung mit ihren Kapazitäten auszuwählen".  
Gleichzeitig müssten die Hochschulen Zusatzmittel erhalten, um ihre Doktoranden auch anstellen zu können - das Doktoratstudium soll künftig nämlich stärker als Einstieg in eine wissenschaftliche Karriere behandelt werden, heißt es in "Empfehlungen" der Universitätenkonferenz (vormals Rektorenkonferenz) zum "Doktoratstudium neu".
Drei Jahre bis zum Doktorat
Im Zuge des Bologna-Prozesses wurde 2006 auch in Österreich beschlossen, dass ein Doktoratsstudium künfig mindestens drei Jahre dauern soll. Ab dem Wintersemester 2009/10 dürfen die Unis daher keine Studenten mehr für ein Doktoratstudium zulassen, das kürzer als drei Jahre dauert.

Derzeit beträgt die Mindeststudiendauer für viele Doktoratstudien in Österreich nur vier Semester, der Zugang zum Doktorat ist frei.
Teambetreuung
Nicht nur Studiendauer und Zugang sollen sich ändern: So soll die Ausbildung in "fachlich verwandten oder zusammengehörigen, aber unter Umständen auch fakultäts- und universitätsübergreifenden Doktoratsstudien oder Doktoratsprogrammen organisiert werden", empfehlen die Rektoren.

Betreuer sollen "aktive Forscher sein, die erfolgreiche Forschungsergebnisse, Kontakte und Publikationen vorweisen können". Bald Geschichte sein soll die klassische Einzelbetreuung von Dissertanten: Vielmehr sollen die Jungwissenschaftler zwar einen Hauptbetreuer haben, gleichzeitig aber in ein Team eingebunden werden und weitere Ansprechpersonen haben.
Evaluation des Studienfortschritts
Außerdem soll das Doktoratsstudium stärker strukturiert werden: So ist der Studienfortschritt vom Betreuungsteam in bestimmten Abschnitten zu bewerten - zu Beginn etwa durch eine Präsentation des Dissertationsthemas durch die Studenten, jährlich oder halbjährlich durch einen Fortschrittsbericht oder eine mündliche Präsentation.

Die Dissertation als Kernelement des Doktorats soll neue Einsichten oder Erkenntnisse nach den Regeln guter wissenschaftlicher Praxis erbringen. Themen bzw. Dissertationsstellen sollen international ausgeschrieben, die Dissertation bzw. zumindest Teilergebnisse auch publiziert werden.

In naturwissenschaftlichen und technischen Fächern ist die Publikation "in einem peer-reviewten Journal erwünscht und kann zur Bedingung der Annahme einer Dissertation gemacht werden".

[science.ORF.at/APA, 4.1.08]
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01.01.2010