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Ambivalent: Sonne und Hautkrebs  
  Der positive Effekt maßvoller Sonneneinstrahlung auf Menschen mit Vitamin-D-Mangel ist nach einer neuen Studie größer als das dadurch entstehende Risiko einer Hautkrebserkrankung.  
Eine Forschergruppe aus Norwegen und den USA um Richard Setlow vom Brookhaven National Laboratory fand laut Nachrichtenagentur AFP heraus, dass ein gesunder Vitamin-D-Haushalt mit verbesserten Überlebenschancen bei Krebspatienten einhergeht.

Das Vitamin wird von der Haut bei Bestrahlung mit ultraviolettem Licht produziert. Bei Menschen in sonnigen Gegenden, die einen höheren Vitamin-D-Spiegel haben, war laut Studie die Wahrscheinlichkeit an einer Krebserkrankung zu sterben signifikant geringer als bei Bewohnern nördlicher Regionen.
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Die Studie "Addressing the health benefits and risks, involving vitamin D or skin cancer, of sun exposure" erscheint zwischen 8. und 11. Jänner 2008 online in den "Proceedings of the National Academy of Sciences" (doi: 10.1073/pnas.0710615105) erschienen.
->   Abstract der Studie (sobald online)
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Positiver Effekt auf Krankheitsverlauf
In der Studie verglichen die Forscher bei Testpersonen aus verschiedenen Breitengraden die durch Sonneneinstrahlung im Körper entstandene Menge von Vitamin D mit der jeweiligen Anzahl von Krebserkrankungen und damit verbundenen Todesfällen.

Die gewonnenen Daten bestätigten frühere Studien, wonach Vitamin D einen positiven Effekt auf den Krankheitsverlauf bei Krebspatienten habe, erklärte der Biophysiker Richard Setlow.

Wie genau das sogenannte "Sonnenvitamin" gegen Krebs schützt, ist noch unklar. Experten vermuten, dass es das unkontrollierte Zellwachstum hemmt.
Mehr Krankheitsfälle, bessere Überlebenschancen
Der Studie zufolge produzieren Australier durchschnittlich 3,4 Mal mehr Vitamin D als die Bewohner Großbritanniens, im Vergleich mit den Skandinaviern ist dieser Wert sogar knapp fünfmal höher.

Das Krebsrisiko ist nach Angaben der Forscher in südlichen Gefilden zwar höher, im Vergleich zu nördlichen Gegenden sind aber auch die Überlebenschancen besser. Australier bekommen also öfter Krebs als die Briten und Skandinavier, haben demnach jedoch bessere Aussichten, die Krankheit zu besiegen.

Setlow betonte, dass der Vitamin-D-Spiegel jedoch nicht nur durch Sonnenlicht, sondern auch durch Vitamintabletten oder Lebertran erhöht werden könne.

[science.ORF.at/APA/AFP, 8.1.07]
->   Richard Setlow, Brookhaven National Laboratory
->   science.ORF.at-Archiv zum Thema Vitamine
 
 
 
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01.01.2010