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Spiegelexperiment: Quantenspuk in der Makrowelt  
  Physiker des Albert-Einstein-Instituts in Hannover wollen das Quantenphänomen der Verschränkung in die Welt der Alltagsgegenstände importieren: Sie planen die Verschränkung von zwei großen Spiegeln.  
Ein unsichtbares Band
Einstein bezeichnete das Phänomen als "spukhafte Fernwirkung", weil zwei verschränkte Teilchen theoretisch über beliebige Distanzen wie über einen unsichtbaren Faden mit einander verbunden bleiben. Manipuliert man an einem der beiden Partner, verändert man augenblicklich auch den anderen.

Auf den Alltag übertragen würde das etwa bedeuten: Verschränkt man zwei Würfel miteinander, so funktionieren sie nach wie vor einwandfrei zufällig, man kann den Wurf nicht vorhersagen. Aber: Bei jedem Wurf zeigen die beiden Würfel die gleiche Augenzahl.

So seltsam die Sache auch anmutet und dem Menschenverstand widerspricht, für die Quantenwelt konnte mittlerweile vielfach gezeigt werden, dass die Verschränkung tatsächlich so funktioniert, wie theoretisch bereits zu Beginn des 20. Jahrhunderts ausgerechnet.
Schwingen im Gleichtakt
Laut ihrer Ankündigung wollen die deutschen Physiker nun zwei "mehrere Kilo schwere, hoch reflektierende Superspiegel" im Vakuum an Pendeln aufhängen. Vor Schall und Erschütterungen geschützt, sollen die Spiegel dann mit einem Laserstrahl über einen Strahlteiler beschickt werden.

Die Lichtstrahlen werden reflektiert, treffen dann aufeinander und überlagern sich. Das Licht übt einen minimalen Druck auf die Spiegel aus, es kommt zu feinsten Schwingungen welche über sogenannte Interferenz messbar werden.

Die Schwingungen sind dabei zufällig und nicht vorhersagbar. Wenn die Verschränkung funktioniert, sollten die Spiegel im völligen Gleichtakt schwingen.

[science.ORF.at/APA, 11.1.08]
->   Quantenverschränkung - Wikipedia
->   Albert-Einstein-Institut
 
 
 
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01.01.2010