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T. Rex pflanzte sich schon als Teenager fort  
  Dinosaurier waren einer Studie zufolge frühreif. Lange bevor sie ausgewachsen waren, bekamen die Echsen bereits Nachwuchs, berichten Zoologen. Dies habe die Analyse von Knochen dreier Saurierfossilien ergeben.  
Die Tiere hatten sich demnach schon im Alter von acht, zehn beziehungsweise 18 Jahren fortgepflanzt - etliche Jahre vor Erreichen ihrer maximalen Größe. Damit unterscheiden sich die Urechsen deutlich von heutigen Reptilien und auch von Vögeln, schreiben Andrew Lee vom Ohio University College in Athens und Sarah Werning von der University of California in Berkeley in einer Studie.

Das Fortpflanzungsverhalten ähnle dem mittelgroßer Säugetiere wie des Menschen, die schon als Heranwachsende Nachwuchs zeugen und bekommen können.
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Die Studie "Sexual maturity in growing dinosaurs does not fit reptilian growth models" erscheint zwischen 15. und 18. Jänner 2008 in den "Proceedings" der US-Akademie der Wissenschaften (DOI: 10.1073/pnas.0708903105).
->   Abstract der Studie (sobald online)
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Merkmale der Legephase entdeckt
Die Forscher hatten die Röhrenknochen etlicher Dinosaurier untersucht. Bei Fossilien von Weibchen dreier Saurierarten - Allosaurus, Tenontosaurus und Tyrannosaurus rex - entdeckten sie eine spezifisch während der Eiablage ausgeprägte Schicht: kalziumreiches Knochengewebe, gut versorgt mit Blutgefäßen.

Dieser sogenannte medulläre Knochen ist auch bei Vogelweibchen ein charakteristisches Merkmal während der Legephase. Das zusätzliche Mineraldepot hat die Funktion, das für die Produktion von Eierschalen nötige Kalzium schnell verfügbar zu halten.
Konsequenz enormer Körpergröße?
Die Entdeckung beweise, dass die Tiere schon als Teenager Nachwuchs bekamen, schreiben die Forscher. Dies sei wahrscheinlich ihrer enormen maximalen Größe geschuldet: Hätten sie erst als Ausgewachsene Nachwuchs gezeugt, wäre gefährlich viel Zeit ungenutzt verstrichen.

Möglicherweise lebten die Echsen, einmal ausgewachsen, sogar nur noch drei bis vier Jahre, mutmaßen Lee und Werning. Dies könne auch erklären, warum so selten Fossilien ausgewachsener Saurier gefunden werden.

Bislang wurde dies von Forschern damit begründet, dass die Saurier - ähnlich wie viele heute lebenden Reptilien - lebenslang wuchsen. Übertragen auf die Dinosaurier bedeute das Fortpflanzungsgebaren heutiger Reptilien jedoch, dass manche Urechsen erst mit etwa 218 Jahren Nachwuchs gezeugt haben könnten.

"Das ist ganz klar lächerlich", erklärt Lee. Untersuchungen zeigten, dass die Saurier zumeist höchstens 30 Jahre alt wurden, langhalsige Riesen wie der Brontosaurus möglicherweise bis zu 60 Jahre.

[science.ORF.at/dpa, 15.1.08]
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01.01.2010