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Bericht: Immer mehr irakische Kinder sterben  
  Das irakische Gesundheitswesen ist laut einer britischen Hilfsorganisation in einem desolaten Zustand. Als Folge davon nähere sich die Sterberate bei Kindern unter fünf Jahren jener in den ärmsten Ländern Afrikas an.  
Das erklärte am Mittwoch die in London ansässige Organisation Medact, die sich für die Gesundheitsvorsorge in Krisengebieten einsetzt.
Fachpersonal verließ das Land
Bis zu 75 Prozent der einheimischen Ärzte, Apotheker und Krankenpfleger hätten das Land seit dem US-Einmarsch vor bald fünf Jahren verlassen. Auf 10.000 Einwohner kommen demnach im Irak sechs Ärzte.

Zur allgemein schwierigen Sicherheitslage und dem Personalmangel kämen "regelmäßige Stromausfälle, eine ungesicherte Wasserversorgung und häufige Verstöße gegen das Gebot, ohne Ansehen der Person zu helfen", erklärte die internationale Organisation weiter.
Fehlerhafte Politik
Medact kritisierte als Wurzel des Problems die Politik des US-Verteidigungsministeriums unmittelbar nach der Invasion. Die USA hätten ein eigenes Programm verfolgt und internationale Praktiken ignoriert, hieß es in dem Bericht.

Zudem sei zunächst viel zu wenig Geld bereitgestellt worden. Später hätten Bürokratie und Schlendrian effektive Investitionen verhindert. Demnach wurden Aufträge zum Wiederaufbau des Gesundheitswesens übereilt und unbedacht vergeben. "Schnelle Ergebnisse und gut sichtbare Erfolge wie neue Gebäude haben wichtige Ressourcen verschlungen, ohne dass damit eine langfristige Basis gelegt worden wären."

[science.ORF.at/APA/Reuters, 16.1.08]
->   Hilfsorganisation Medact
 
 
 
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01.01.2010