News
Neues aus der Welt der Wissenschaft
 
ORF ON Science :  News :  Leben 
 
GB: Embryonen aus Mensch und Kuh erlaubt  
  Britische Wissenschaftler dürfen zu Forschungszwecken Embryonen aus menschlichem Erbgut und Eizellen von Kühen und anderen Tieren schaffen. Die zuständige Behörde HFEA erteilte die Genehmigung.  
Wissenschaftler des Londoner King's College und der Universität Newcastle begrüßten den positiven Entscheid auf die von ihnen eingereichten Anträge. "Es ist aber ganz wichtig zu wissen, dass wir dies ausschließlich für Forschungszwecke nutzen werden", betonte Lyle Armstrong, Leiter des Forscherteams aus Newcastle.
Nach 14 Tagen zerstört
Die Zellhybriden, die die Forscher nun nach eigenen Angaben "so rasch wie möglich" im Rahmen von Versuchsreihen schaffen wollen, sollen zu 99,9 Prozent aus menschlichem und nur zu 0,1 Prozent aus tierischem Material bestehen.

Nach britischen Gesetzen müssen diese Embryonen nach maximal 14 Tagen zerstört werden. Sie wären dann nicht größer als ein Stecknadelkopf.
...
Das Verfahren
Bei dem Verfahren werden Zellkerne mit menschlicher DNA, die beispielsweise aus Hautzellen entnommen werden, in Eizellen von Kühen verpflanzt. Zuvor müssen die Kerne der Kuhzellen mit dem Kuh-Erbgut entfernt werden.
...
Behandlung schwerer Krankheiten
Forschungsleiter Armstrong begründete den Antrag unter anderem damit, dass mit Hilfe von Chimären-Embryonen neue Methoden zur Behandlung von Krankheiten wie Parkinson, Alzheimer oder Diabetes gewonnen werden könnten.

Das nun genehmigte Verfahren erlaubt nach seiner Darstellung eine effektivere Herstellung von Stammzellen als es mit rein menschlichen Zellen möglich ist.
Bei Erfolg weitere Versuche geplant
Sollten die Versuche erfolgreich verlaufen, sollen in einem weiteren Schritt nach den Vorstellungen der Forscher aus Newcastle und London auch Embryonen aus Mensch und Kaninchen, Ziegen und anderen Tieren entstehen.

Unter anderem solle damit der Bedarf für die komplizierten und unangenehmen Eizellspenden von Frauen gesenkt werden, hieß es.

[science.ORF.at/dpa, 18.1.08]
->   Lyle Armstrong (Newcastle University)
Mehr zum Thema in science.ORF.at:
->   Stammzellforschung: Diskussionsstand in Österreich (U. Körtner, 16.1.07)
->   Embryonale Stammzellen ohne Embryo-Zerstörung (11.1.07)
->   Neue Runde in der Stammzelldebatte (U. Körtner, 7.1.07)
 
 
 
ORF ON Science :  News :  Leben 
 

 
 Übersicht: Alle ORF-Angebote auf einen Blick
01.01.2010