Falschmünzen durch Klang "überführt"

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	Falschmünzen durch Klang "überführt"
		Nicht nur Banknoten, auch Münzen werden im großen Maßstab gefälscht. Ein japanischer Forscher hat eine Software entwickelt, mit der nachgemachte Münzen anhand des Klangs "überführt" werden können.

2007: 82.000 gefälschte Münzen in Deutschland

Die jüngsten Zahlen zu Münzfälscherei in Europa stammen aus Deutschland: Kürzlich gab die Bundesbank bekannt, dass 2007 so viele gefälschte Euromünzen wie nie zuvor seit der Einführung der Gemeinschaftswährung aus dem Verkehr gezogen wurden. Die Mehrzahl der 82.000 falschen Münzen waren Zwei-Euro-Stücke.

Klang bei Aufprall analysiert

Versuche, gefälschte Münzen anhand ihres Klangs zu entdecken, gibt es schon länger. Das neue an Mototsugu Suzukis Entwicklung ist die Hilfe des Computers bei der Klanganalyse:

Der Mitarbeiter des Untersuchungslabors der Tokioter Stadtpolizei ließ Münzen auf ein Stück Messing fallen. Das beim Aufprall entstehende Geräusch wurde via Mikrophon in einen Computer eingespeist, berichtet Suzuki im Journal "Forensic Science International"
(doi:10.1016/j.forsciint.2007.10.004).

Echte 500-Yen-Münze: Vier Klangspitzen

Erprobt wurde die Entwicklung anhand der 500-Yen-Münze, die in Japan so häufig gefälscht wird, dass sie zeitweise sogar schon eingezogen werden musste. 500 Yen sind etwas mehr als drei Euro.

Durch die Computeranalyse ließen sich aus dem Klang der echten 500-Yen-Münze vier Spitzen zwischen fünf und 20 Kilohertz herausfiltern. Die Fälschungen ließen beim Aufprall nur drei Spitzen oder gleich ein ganz anderes Profil hören.

Datenbank mit Klängen

Suzuki will nun eine Datenbank mit den Klängen von falschen Münzen aufbauen, um einerseits Falschgeld schneller erkennen zu können, aber auch um Münzen gleichen Klangs zusammenführen zu können und so einen Überblick zu bekommen, wie viele Münzen bei einer Fläschungsaktion auf den Markt geworfen werden.

[science.ORF.at, 24.1.08]