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Kolibris "musizieren" mit Schwanzfedern  
  Um den Weibchen zu imponieren, rast der nordamerikanische Annakolibri im Sturzflug vom Himmel und produziert dabei mit seinen Schwanzfedern einen charakteristischen zirpenden Ton.  
Die Schwanzfedern schwingen dabei ähnlich wie das Rohrblatt im Mundstück einer Klarinette. Das berichten Forscher um Christopher Clark von der University of California in Berkeley in den "Proceedings of the Royal Society" (doi: 10.1098/rspb.2007.1619).
Antwort durch Hochgeschwindigkeits-Kamera
Lange Zeit war unklar, wie die winzigen Vögel (Calypte anna) ihren kurzen Laut produzierten, erklärte Clark. Beobachten ließ sich jedenfalls, dass die Vögel einen Sturzflug vollführen, in dessen Verlauf der Ton erklingt.

Die Bilder einer Hochgeschwindigkeits-Kamera enthüllten schließlich, dass die Kolibris auf ihrer parabelförmigen Flugbahn für 60 tausendstel Sekunden die Schwanzfedern aufstellten - weniger lang als ein Lidschlag dauert. "Dies ist ein neuer Mechanismus für die Tonproduktion bei Vögeln", erklärte Clark in einer Mitteilung der Universität.
Mit 83 km/h im Sturzflug
Nur beim Annakolibri seien diese Details der aerodynamischen Klangerzeugung genau bekannt, es gebe aber weitere Vögel mit ähnlich geformten Federn, die ebenfalls auf diese Weise Laute erzeugen könnten. Die Männchen rasen im Sturzflug bis zu 23 Meter in der Sekunde (entspricht rund 83 Kilometer pro Stunde) schnell in einem Abwärtsbogen durch die Luft. Am tiefsten Punkt der Bahn klappen sie dann kurz die Federn aus.

[science.ORF.at/dpa, 30.1.08]
->   Annakolibri - Wikipedia
 
 
 
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01.01.2010