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Indonesien: Tsunami-Warnboje gestohlen?  
  Vor der Küste von Indonesien wird eine für das Tsunami-Frühwarnsystem zentrale Messboje vermisst. Bei der Boje handelt es sich um eine technische Eigenentwicklung Indonesiens.  
Das berichtet Jörn Lauterjung, Projektkoordinator für das Frühwarnsystem am Potsdamer Geoforschungszentrum (GFZ).
Stahlkabel durchtrennt
Von indonesischer Seite heißt es, es gebe Anzeichen dafür, dass die Boje gezielt entfernt worden sei. Der Chef des indonesischen Forschungszentrums für Meerestechnologie, Ridwan Djamaluddin, meint, das Stahlkabel, mit dem die Boje an ihrem Ort festgehalten wurde, sei vermutlich mit Absicht gekappt worden.
Bereits zweiter Verlust
Laut GFZ war bereits vor rund eineinhalb Jahren eine zu dem Frühwarnsystem gehörende Boje deutscher Herkunft verschwunden. Sie tauchte später wieder auf, an ihr fanden Wissenschaftler die Reste eines Fischernetzes. Die jetzt vermisste Boje aus indonesischer Herstellung hatte laut Djamaluddin zuletzt am 30. Dezember Daten gesendet.

Die Boje war in 150 Meter Tiefe am Meeresgrund verankert. Wissenschafter fanden den Anker, der einer Zugkraft von sechs Tonnen widersteht, rund zwei Kilometer vom ursprünglichen Ort entfernt.
Frühwarnsystem bis Ende 2008
Das Tsunami-Frühwarnsystem soll bis Jahresende aus mehr als 20 Messbojen in der Region bestehen und dann nach Angaben Lauterjungs vollständig in Betrieb gehen. Bisher waren neben zwei deutschen Bojen je eine Messboje aus den USA, Malaysia und die jetzt vermisste Boje indonesischer Herkunft ausgelegt worden.

Am 26. Dezember 2004 hatte ein Seebeben im Indischen Ozean vor der Insel Sumatra eine riesige Flutwelle ausgelöst, die in mehreren asiatischen Ländern insgesamt rund 230.000 Menschen das Leben kostete.

[science.ORF.at/APA/AFP, 31.1.08]
->   Geoforschungszentrum Potsdam
->   Tsunami-Frühwarnsystem - bmbf.de
 
 
 
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01.01.2010