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Erholung in freier Natur immer seltener  
  Menschen in den Industrieländern zieht es zur Erholung immer seltener ins Grüne. Seit den 80er Jahren sind die Besuchszahlen in spanischen, japanischen und US-Nationalparks um bis zu 25 Prozent gesunken.  
Als möglichen Grund sehen Oliver Pergams von der University of Illinois und seine Kollegin Patricia Zaradic vom Environmental Leadership Program die sogenannte Videophilie, also die wachsende Vorliebe für die elektronische Zerstreuung zu Hause.
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Die Studie "Evidence for a fundamental and pervasive shift away from nature-based recreation" ist auf der Website der "Proceedings of the National Academy of Sciences" (doi: 10.1073/pnas.0709893105) erschienen.
->   Abstract
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Outdoor ist out
Zaradic und Pergams hatten Besucherdaten aus Naturparks in den USA, Japan und Spanien analysiert, die über ein Jahrhundert hinweg gesammelt wurden. Nachdem die jährlichen Parkbesuche pro Kopf zunächst rund 50 Jahre lang stetig angestiegen waren, begann zwischen 1981 und 1991 in allen analysierten Ländern ein merklicher Rückgang. Im Schnitt sinke die Besuchszahl um rund ein Prozent pro Jahr, der Rückgang summiere sich auf etwa 18 bis 25 Prozent.

Die Auswertung der Zahl ausgestellter Lizenzen zum Jagen, Zelten und Wandern zeigte auch, dass fast alle diese Aktivitäten seltener geworden sind. Nur Tageswanderungen, die jedoch nur einen kleinen Teil der Naturparkbesuche ausmachten, seien in den US-Parks etwas häufiger geworden. Alle verfügbaren Belege deuteten auf eine fortgesetzte fundamentale Verlagerung weg von der Natur als Erholungsfaktor. Dies drohe auch das Interesse nachfolgender Generationen an Natur und Artenvielfalt zu schmälern.

[science.ORF.at/dpa, 5.2.08]
->   University of Illinois, Chicago
->   Environmental Leadership Program
 
 
 
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01.01.2010