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Immunabwehr: Tätowieren ist effektiver als Impfen  
  Mediziner haben herausgefunden, dass Tätowieren eine ideale Möglichkeit ist, Impfstoffe zu transportieren. Die Immunabwehr wird durch die Tätowiernadel stärker stimuliert als bei der Injektion mit einer Spritze.  
Beim üblichen Impfen ins Muskelgewebe würde häufig nicht die gewünschte Antwort des Immunsystems erzielt, so Experte Martin Müller vom Krebsforschungszentrum der Universität Heidelberg.
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Die Studie "DNA-vaccination via tattooing induces stronger humoral and cellular immune responses than intramuscular delivery supported by molecular adjuvants" ist im Online-Journal "Genetic Vaccines and Therapy" erschienen (doi:10.1186/1479-0556-6-4).
->   Zum Abstract
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Stärkere Abwehr durch Verletzung
Wenn ein Impfstoff mit einer Tätowiernadel in die Haut eingebracht wird, wird das Immunsystem "vorbereitet": Beim Tätowieren wird ein größeres Hautareal durch die ständig vibrierende Nadel irritiert, es kommt zu Rötungen der Haut und Blutaustritt.

Der Körper reagiert auf die Verletzung mit einer 16-mal höheren Antikörperproduktion als bei der Impfung mit einer normalen Spritzennadel.
Ziel: Anwendung in der Krebstherapie
Mögliche Einsatzmöglichkeiten seien Impfungen gegen bestimmte Krebsarten, beispielsweise gegen Gebärmutterhalskrebs, so Müller.

Für Kinder sei die Methode durch die erhöhte Schmerzauslösung aber nicht zu empfehlen. Angedacht sei auch eine Verwendung bei Nutztieren.

[science.ORF.at, 7.2.08]
->   Deutsches Krebsforschungszentrum
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01.01.2010