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Stöckelschuhe könnten Inkontinenz vorbeugen  
  Das Tragen von hohen Absätzen bringt anscheinend nicht nur schädliche Nebeneffekte mit sich: Eine italienische Studie fand heraus, dass Stöckelschuhe die Beckenbodenmuskulatur stärken können.  
Maria Cerruto von der Universität Verona hat die Auswirkungen von Stöckelschuhen auf die Beckenbodenmuskulatur untersucht und ihre Ergebnisse in einem Leserbrief an die medizinische Fachzeitschrift "European Urology" skizziert.
Beckenbodenmuskulatur hat Einfluss auf die Blase
Die Beckenbodenmuskulatur unterstützt die Fähigkeit der Blase, Harn zu speichern und zu halten. Diese Muskeln können zum Beispiel durch Schwangerschaften und häufiges Sitzen geschwächt werden, so dass es zur Inkontinenz kommt.

Für Cerrutos Studie mussten sich Frauen unterschiedlichen Alters mit verschieden hohen Absätzen an den Füßen auf eine Vibrationsplatte stellen. Elektronisch wurde dann die Aktivität der Muskulatur im Becken gemessen.
Verbesserung der Anspannungsfähigkeit
Dabei wurde festgestellt, dass der Beckenboden sich bei etwas höherem Schuhwerk entspannt und die Muskulatur gestärkt wird. Sowohl bei gesunden, als auch bei von Inkontinenz betroffenen Frauen konnte eine Verbesserung der Anspannungsfähigkeit festgestellt werden.

Entscheidend sei hierbei der Winkel, in dem sich der Fuß durch den Absatz vom Boden abhebt, und der je nach Schuhgröße unterschiedlich ist. "Wir sprechen hier nicht von außergewöhnlich hohen Schuhen, sondern bei den meisten Menschen von etwa fünf Zentimetern", erklärte Cerruto.
Ziel: Ergebnisse auf den Alltag übertragen
Darüber, ob das alleinige Tragen von Absätzen Inkontinenz vorbeugen oder betroffenen Frauen Abhilfe verschaffen kann, kann Cerruto bisher noch keine Auskunft geben. "Als nächsten Schritt wollen wir nun genauer erforschen, wie sich unsere Resultate auf das Alltagsleben umsetzen lassen."

[science.ORF.at/APA, 14.2.08]
->   Maria Cerruto, Universität Bologna
->   "European Urology"
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01.01.2010