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Deutsche Studie: Viele brechen Bachelor ab  
  Entgegen den ursprünglichen Erwartungen gibt es bei den neu eingeführten Bachelor-Studiengängen überdurchschnittlich viele Studienabbrecher. Das gilt laut einer Studie zumindest in Deutschland.  
Laut einer Untersuchung des Hochschul-Informations-Systems (HIS) zu Studienabbruchsquoten sank zwar allgemein die Quote der Studienabbrecher von 22 auf 21 Prozent.

Bei Bachelor-Studiengängen lag sie allerdings bei 30 Prozent. Besonders viele Studienabbrecher gab es bei den Bachelor-Studien der Ingenieurs- und Wirtschaftswissenschaften an den Fachhochschulen (FH).
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Am 14.2.08 ist die HIS-Studie "Die Entwicklung der Studienabbruchquote an den deutschen Hochschulen" erschienen.
->   Die Studie (pdf-Datei)
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Mehr als früher an Unis und FHs
HIS untersuchte die Absolventen des Jahres 2006. Sieben Prozent davon absolvierten ein Bachelor-Examen. Bei den Bachelor-Studienanfängern der Jahre 2000 bis 2004 brachen an den FH 39 Prozent ihr Studium an, an den Universitäten 25 Prozent.

Bei den Vergleichszahlen zum allgemeinen Studienabbruch bei den Studienanfängern der Jahrgänge 1999 bis 2001 brachen 20 Prozent der Uni-Studenten ihr Studium ohne Examen ab und 22 Prozent der FH-Studenten.
Vor allem in "gefährdeten" Disziplinen
Die Forscher wiesen aber darauf hin, dass die Bachelor-Studienabbrecher überdurchschnittlich häufig in Studienbereichen zu finden sind, die auch schon vorher hohe Abbrecherquoten verzeichneten.

Zudem gehe es um Jahrgänge, die besonders mit Anfangs- und Umstellungsschwierigkeiten bei der Einführung der neuen Bachelor- und Master-Studiengänge konfrontiert worden seien.

Die deutschen Hochschulen bieten erst seit 1998 Bachelor- und Master-Studiengänge an, seit 2002 gehören sie zum Regelangebot.
Mindestens ein Drittel studiert weiter
Gedacht ist der Bachelor als erster berufsqualifizierender Abschluss, nach dem Studierende noch einen vertiefenden Master draufsetzen oder aber direkt ins Berufsleben einsteigen können. Damit soll das im internationalen Vergleich hohe Alter akademischer Berufsanfänger gesenkt werden.

Die HIS-Untersuchung kommt allerdings in diesem Punkt zu keinem klaren Ergebnis: "Je nach Fachrichtung liegen die Anteile derjenigen, die nach dem Bachelorstudium ein weiteres Studium aufnehmen, zwischen einem Drittel und fast 100 Prozent", heißt es dort.
Anders als früher
Die HIS-Forscher befragten 2006 und 2007 mehr als 11.700 Absolventen des Jahrgangs 2005 zu ihrem Studium und zum Verbleib nach dem Abschluss.

Dabei zeigte sich, dass sich die Übergangsprofile der Bachelor-Studenten deutlich von denen der Absolventen traditioneller Abschlüsse unterschieden: Von den Bachelor-Absolventen traten viel weniger nach ihrem Abschluss ins Berufsleben ein, die weitere akademische Qualifizierung mit einem Master war für sie wesentlich wichtiger.

[science.ORF.at/AP/APA, 15.2.08]
->   Hochschul-Informations-System
 
 
 
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01.01.2010