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Stammzellen könnten Schlaganfälle heilen  
  Menschliche embryonale Stammzellen haben Ratten bei der Erholung nach einem Schlaganfall geholfen. Forscher sehen hierin eine neue Möglichkeit, Erkrankungen des Nervensystems zu heilen.  
Eine Expertengruppe um Marcel Daadi von der Stanford University School of Medicine in Kalifornien hat im Tierversuch das Potential von menschlichen Stammzellen getestet.
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Die Studie "Adherent Self-Renewable Human Embryonic Stem Cell-Derived Neural Stem Cell Line: Functional Engraftment in Experimental Stroke Model" ist im Open-Access- Journal "PloS One" erschienen (doi:10.1371/journal.pone.0001644).
->   Zur Studie
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Stammzellen brachten Besserung
Um die Wirkung von Stammzellen auf das Gehirn zu untersuchen, lösten die Forscher bei Ratten einen künstlichen Schlaganfall aus, der die Bewegung der Vorderbeine behinderte.

Im nächsten Schritt implantierten die Wissenschaftler aus Stammzellen gewonnene Nervenzellen ins Hirn der Ratten. Nach mehreren Wochen zeigten die Ratten mit den Stammzellen bessere Heilungsergebnisse als eine Vergleichsgruppe ohne Stammzellentransplantation.
Problem: Tumorwachstum
Da Stammzellen die Möglichkeit haben, jeden Zelltyp des Körpers zu formen, müssen sie vor dem Implantieren dazu gebracht werden, sich gezielt in das gewünschte Gewebe zu verwandeln.

Durch ihr hohes Entwicklungspotential neigen Stammzellen aber zu Tumorbildung.
Um dies auszuschließen, haben die Forscher die Stammzellen so lange unter Beobachtung in einer Zellkultur vermehrt, bis sie nur noch Nervenzellen formten und keine Tumore mehr auftraten.

Studienleiter Daadi betonte, dass die implantierten Nervenzellen durch diese Methode auch nach mehreren Wochen keine Tumore bei den Ratten gebildet hätten.
Ziel: Ergebnisse auf den Menschen übertragen
"Das großartige an diesen Zellen ist, dass es sie in unbegrenzter Menge gibt und sie sehr vielseitig einsetzbar sind. Die im Labor hergestellten Nervenzellen könnten eine Basis sein, um Schlaganfälle und andere schwere Erkrankungen zu heilen", sagte Daadi in einer Presseaussendung.

Er wies allerdings darauf hin, dass mit einer Übertragung der Ergebnisse auf den Menschen frühestens in fünf Jahren gerechnet werden könne.

[science.ORF.at/APA/dpa, 20.2.08]
->   University School of Medicine
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01.01.2010