Darmbakterien bilden gefährliche Resistenzen

Neues aus der Welt der Wissenschaft

ORF ON Science :

News :

Medizin und Gesundheit


	Darmbakterien bilden gefährliche Resistenzen
		Einige Stämme des an sich harmlosen Darmbakteriums Escherichia coli können zu Blutvergiftungen führen. Experten befürchten, dass genau diese Stämme Multiresistenzen gegen Antibiotika ausbilden.

Wie ein Forscherteam um Johann D.D. Pitout von der Universität Calgary berichtet, könnten die E. coli- Stämme zu einem weltweiten Gesundheitsproblem werden.

	Die Studie "Extended-spectrum â-lactamase-producing Enterobacteriaceae: an emerging public-health concern" ist im Fachmagazin "The Lancet of Infectious Diseases" erschienen (DOI: 10.1016/S1473-3099(08)70041-0).
	Zum Abstract

Widerstandsfähige Stämme auf dem Vormarsch

E. coli ist ein begeißeltes Bakterium, das im menschlichen und tierischen Darm vorkommt. Seine medikamentenresistente Form "ESBL" bereitet den Forschern Sorgen. Sie haben Berichte aus Spanien, Israel, Italien, Griechenland, Großbritannien und Kanada ausgewertet.

In diesen Ländern sind bereits ESBL-Stämme aufgetaucht, gegen die die Mehrzahl der verfügbaren Antibiotika nichts ausrichten konnte.

Gefahr für geschwächte Patienten

Noch seien die ESBL-Infektionen zwar selten, man müsse aber damit rechnen, dass sich die resistenten Keime in Krankenhäusern oder Altenheimen ausbreiten.

Hier würden sie eine Gefahr für geschwächte Patienten darstellen und seien nur schwer zu bekämpfen, so Studienleiter Pitout.

"Wir haben einen dringenden Bedarf an weiteren umfassenden Studien über den Ursprung dieser E. coli-Stämme und über die Anzahl der Personen, die ESBL-Bakterien in sich tragen", sagte ein Sprecher der britischen "Health Protection Agency" im Gespräch mit der BBC.

[science.ORF.at, 20.2.08]


	Johann D.D. Pitout


	Health Protection Agency