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Regen kann Erdbeben auslösen  
  Geologen vermuten schon seit längerem einen Zusammenhang zwischen Regen und Erdbeben. Ein Rechenmodell zeigt nun: Unterirdische Wassermassen bauen tatsächlich hinreichend große Drücke auf.  
Gilt nur in Karstgebieten
Im Juli 2007 meldete der bayerische Erdbebendienst 30 Erschütterungen im Bereich des Hochstaufen bei Bad Reichenhall. Davor hatte es stark geregnet. Wie schon bei ähnlichen Fällen zuvor vermuteten Geowissenschaftler, der Regen habe die meist sehr schwachen Beben ausgelöst.

Steve Miller von der Uni Bonn hat nun im "Geophysical Journal International" (Online-Veröffentlichtung) Berichte über heftige Regenfälle und darauf folgende Beben analysiert und kommt zu dem Schluss: Der Zusammenhang gilt - aber nur in Karstgebieten.

Die - zumeist aus Kalkstein oder Dolomit bestehenden - Karstlandschaften beinhalten ein komplexes System von Röhren und Höhlen, in die das Regenwasser eindringen kann. Dabei übt es laut Millers Berechnungen Drücke von bis zu einem Megapascal aus - offenbar genug, um tektonisch instabile Systeme in Bewegung zu versetzen.

[science.ORF.at, 27.2.08]
->   Steve Miller - Uni Bonn
->   Karst - Wikipedia
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01.01.2010