News
Neues aus der Welt der Wissenschaft
 
ORF ON Science :  News :  Leben 
 
Spinnenmännchen stellen sich für Sex tot  
  Besonders raffinierte Spinnenmännchen bieten ihrer Partnerin bewegungslos eine erbeutete Fliege an, um zur Paarung zu kommen. Während sie sich über die Nahrung hermacht, bringt sich das Männchen in Position.  
Das berichtet ein Forscherteam um Soeren Toft von der Universität Arhus in Dänemark.
...
Die Studie "Thanatosis as an adaptive male mating strategy in the nuptial gift-giving spider Pisaura mirabilis" ist im Magazin "Behavioral Ecology" erschienen (doi: 10.1093/beheco/arm165).
->   Zum Abstract
...
Raffinesse führt zum Ziel
Um bei der Paarung erfolgreich zu sein, haben männliche Listspinnen eine clevere Strategie parat: Zunächst bieten sie ein "Brautgeschenk" an - beispielsweise eine erbeutete Fliege -, dann bleiben sie bewegungslos liegen. Auf diese Weise kamen 89 Prozent der Männchen, die dieses Vorgehen beherrschen, zum Sex.

Von den Männchen, die sich nicht tot stellten, schafften es nur 40 Prozent. Außerdem konnten die trickreichen Männchen mehr Eier befruchten, da die Paarungen länger dauerten, fanden die Wissenschaftler heraus.
Anti-Räuberverhalten für die Paarung
Bisher sei die Technik des Totstellens nur zur Abwehr von Fressfeinden im Tierreich bekannt gewesen. Als Sex-Strategie sei sie erstmals beobachtet worden, hieß es weiter.

"Das offensichtliche Anti-Räuberverhalten hat sich zu einer anwendbaren Paarungsstrategie entwickelt", erklärten die Forscher.

[science.ORF.at/dpa, 287.2.08]
->   Soeren Toft
Mehr zu diesem Thema in science.ORF.at:
->   Spinnenweibchen wird Keuschheitsgürtel angelegt
->   Spinnenbalz: Ein Spiel der Leuchtsignale
->   Springspinnen lieben blutgefüllte Malariamücken
 
 
 
ORF ON Science :  News :  Leben 
 

 
 Übersicht: Alle ORF-Angebote auf einen Blick
01.01.2010