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Genforscher: Dürreresistente Feldpflanzen möglich  
  Bei der Untersuchung der Ozonaufnahme von Pflanzen entdeckten Forscher ein Gen, das für die Regulation ihres Wasserhaushaltes zuständig ist. Damit sollen nun dürreresistente Nutzpflanzen entwickelt werden.  
Wie Wissenschaftler um Julian Schroeder von der Universität San Diego berichten, ist über die Erforschung der Ozonaufnahme einer mutierten Senfpflanze die Entdeckung des Gens gelungen.
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Die Studie "SLAC1 is required for plant guard cell S-type anion channel function in stomatal signalling" ist in der Online-Ausgabe von "Nature" erschienen (doi:10.1038/nature06608).
->   Zur Studie
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Mutant brachte Klärung
Normalerweise schützen sich Pflanzen vor hoher Ozonbelastung durch das Schließen der Spaltöffnungen in ihren Blättern. Der Senfmutant war aber dazu nicht in der Lage, und reagierte auf das Ozon mit einer weißen Verfärbung seiner an sich dunkelgrünen Blätter.

Beim Vergleich vom Erbgut des Mutanten mit dem normaler Pflanzen fanden die Forscher heraus, dass bei dem Mutanten ein Gen fehlerhaft war, über welches der Verschluss der Spaltöffnungen geregelt wird.
"Elektrische Ventile" sind der Schlüssel
Die Spaltöffnungen werden über ein elektrisches Ventil von sogenannten Wächterzellen kontrolliert. Wenn dieses Ventil ermüdet, funktioniert dieser Mechanismus nicht mehr.

"Wie haben nach jahrelanger Suche endlich die genetische Grundlage für die ermüdeten elektrischen Ventile an den Ionenkanälen entdeckt und können damit arbeiten", sagte Studienleiter Schroeder in einer Presseaussendung.
Ziel: Ernteausfälle vermindern
Da das Öffnen und Schließen der Spaltöffnungen nicht nur vor Ozon schützt, sondern auch den Wasserhaushalt reguliert, seien die Ergebnisse für die Landwirtschaft interessant.

"Pflanzen unter Dürrestress verlieren 95 Prozent ihres Wassers durch Verdunstung aus den Spaltöffnungen. Wir könnten in einigen Jahren mit Hilfe der Genforschung den Wasserverlust über die Ionenkanäle stoppen und so Ernteausfälle vermindern", sagte Schroeder.

[science.ORF.at, 28.2.08]
->   Julian Schroeder, Universität San Diego
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01.01.2010