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ORF-Schwerpunkt: Kummer kann aufs Herz schlagen  
  Die Ursachen für erkrankte Herzmuskulatur sind nicht restlos geklärt. Neben Faktoren wie Veranlagung und Ernährung zählen auch psychische Probleme zu den Ursachen für Herz-Erkrankungen.  
Psyche und Herz
Depressionen und Herz-Kreislauf-Erkrankungen sind oft ein Gespann: Depressionen erhöhen zum Beispiel das Risiko einen Infarkt zu erleiden und sie verschlechtern die Prognose nach einem Herzinfarkt. Etwa jeder vierte Patient/jede vierte Patientin verfällt in eine Depression oder in eine depressive Stimmung.

Die Internistin und Kardiologin Jeanette Strametz-Juranek von der Medizinischen Universität Wien auf Radio Österreich 1:

"Für Frauen wie für Männer ist die Depression für die Prognose der koronaren Herzkrankheit eigentlich ein negativer Faktor. Das heißt: Haben sie eine Depression und haben sie eine koronare Herzkrankheit, dann ist das Voranschreiten der Krankheit dadurch gefördert."
Ein Herz wie eine Tintenfisch-Falle
Abgesehen davon gibt es einen weiteren Zusammenhang von Psyche und Herz-Erkrankungen: Kummer kann buchstäblich aufs Herz drücken, schildert die Kardiologin und Expertin für geschlechtsspezifische Medizin im ORF Radio:

"Es gibt eine spezielle Erkrankung: die Tako Tsubo-Kardiomyopathie. Das ist eine Spezialform des Herzversagens und tritt nach einem emotionalen Stressfaktor auf - der kann negativ wie positiv besetzt sein. Die Betroffenen bekommen z.B. keine Luft, der Blutdruck fällt ab, sie haben massive Beinschwellungen und Ödeme und haben im EKG ganz spezielle Veränderungen."
->   Gesellschaft für geschlechtsspezifische Medizin
->   Gender Mainstreaming an der Meduni Wien Wien
->   Ö1 Radiodoktor zu Psyche und Herz
Wenn psychischer Druck buchstäblich drückt
Tako Tsubo werden in Japan Tintenfisch-Fallen genannt, deren Form einer bauchigen Vase ähnelt und derart verformt sich beim gebrochenen Herz-Syndrom bzw. bei der Tako Tsubo-Kardiomyopathie auch der linke Herzmuskel. 80 Prozent der Betroffenen sind Frauen, sagt die Kardiologin Jeanette Strametz-Juranek:

"Durch Therapie - also bspw. ACE-Hemmer und/oder Beta-Blocker - haben die Patienten eine relativ gute Chance sich wieder zu erholen. Wir wissen nicht, warum das so ist, wir wissen aber, dass es diese Erkrankung gibt, und das ist ein Beispiel dafür, dass Stress buchstäblich aufs Herz drücken kann."

Barbara Daser, Ö1 Wissenschaft, 28.2.08
->   Tako Tsubo Syndrom (Wikipedia)
->   Fallbericht aus Wien im Österr. Journal für Kardiologie (mit Bildern)
->   Grafiken zum Tako Tsubo Syndrom
->   Grafische Darstellung (New England Journal of Medicine)
->   Bild einer Tintenfischfalle (Morikami Museum in Florida)
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ORF-Schwerpunkt
Das Herz verrichtet ein Leben lang ein erstaunliches Arbeitspensum. Der ORF macht das Herz zum Schwerpunktthema der ORF Initiative "Bewusst gesund": Was kann jeder/jede selbst tun, um fit zu bleiben? Was unterscheidet ein Frauenherz von einem Männerherz? Über diese und weitere Themen werden science.ORF.at sowie die Ö1 Journale in den kommenden Tagen berichten. Infos dazu gibt es auch in den Regionalradios, auf Hitradio Ö3 und im ORF-Fernsehen.

Unter der ORF-Hotline (01) 870 70 30 beraten Experten Fachfragen und Kundendienstmitarbeiter geben Informationen rund um die Initiative "bewusst gesund". Die Nummer ist von 8:00 - 24:00 Uhr mit Mitarbeitern des Kundendienstes besetzt.
->   bewusst gesund
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01.01.2010