News
Neues aus der Welt der Wissenschaft
 
ORF ON Science :  News :  Wissen und Bildung 
 
Neuer Forschungschef für Austrian Research Centers  
  Die Austrian Research Centers (ARC) bekommen eine völlig neue Führung. Der Direktor des Max-Planck-Instituts für Polymerforschung in Mainz, Wolfgang Knoll (58), wurde zum neuen wissenschaftlichen Leiter bestellt.  
Die Entscheidung von ARC-Aufsichtsrat und -Generalversammlung gab am Freitag AR-Chef Hannes Androsch bei einer Pressekonferenz bekannt.

Er löst mit 1. April in dieser Funktion Erich Gornik ab, dessen Vertrag nach fünf Jahren im Amt nicht mehr verlängert wurde.
Anton Plimon interimistisch Geschäftsführer
Auch der erst seit 2006 amtierende kaufmännische Geschäftsführer, Hans Rinnhofer, legt auf eigenen Wunsch seine Funktion vorzeitig mit Ende März zurück, sein interimistischer Nachfolger wird Anton Plimon, Geschäftsführer der ARC-Tochter arsenal research.
Materialforscher Knoll
Bild: APA
Wolfgang Knoll
Wolfgang Knoll ist seit 1993 einer von sechs Direktoren am Max-Planck-Institut für Polymerforschung, wo er für Materialforschung zuständig ist.

Sein Karriereweg führte ihn u.a. an das IBM Research Laboratory in San Jose (US-Bundesstaat Kalifornien), als Leiter des Labors für exotische Nanomaterialien an das Institute of Physical and Chemical Research (RIKEN) in Wako (Japan), die Stanford University sowie nach Südkorea und Singapur.
Rechnungshofkritik erwartet
Der neue wissenschaftliche Geschäftsführer übernimmt die Forschungsholding nach einer noch immer nicht ausgestandenen, schwierigen Phase.

"Wir werden zwei Verlustjahre hinter uns haben", sagte Aufsichtsratschef Hannes Androsch. Zudem werde der Rechnungshof in seinem in wenigen Wochen erwarteten Bericht über die ARC einen "dramatischen Rückgang in der Liquiditätslage" kritisieren, sagte Androsch.
Mehr Geld nötig
Dennoch strebt Androsch für 2008 eine "schwarze Null" an. Dazu sowie um den "beträchtlichen Investitionsbedarf" in Seibersdorf zu decken, sei es "notwendig, eine höhere Dotierung sicherzustellen", fordert der AR-Chef mehr Geld vom Mehrheitseigentümer (50,46 Prozent) Bund.

Für notwendig hält Androsch ein "Mindestmaß an Grundlagenforschung" sowie eine "verstärkte universitäre Anbindung" des Forschungszentrums.
Knoll: "Abenteuerlust"
Diese Verbindung zur akademischen Welt bringe er "als Morgengabe" in seinen neuen Job mit, sagte Wolfgang Knoll, dessen Vertrag fünf Jahre läuft. Seinen Wechsel von einer Elite-Einrichtung wie einem Max-Planck-Institut (MPI) in eine "DDR-Kaserne" (Androsch) begründet er auch mit einer "gewissen Abenteuerlust":

"Wenn man 15 Jahre lang Direktor eines MPI war, weiß man, dass man das kann, und da fragt man sich, gibt es da noch etwas", sagte Knoll. Er habe aber sehr wohl geschaut, "was in der Kaserne drinnen ist", und er fange hier "nicht bei Null an". Mit ein Grund sei auch gewesen, "dass die Kaserne in Österreich steht und nicht in der DDR".
Neuer Finanzprokurist
Vorgestellt wurde auch der neue designierte Finanzprokurist der ARC, Alexander Svejkovsky. Er war bisher schon bei der ARC-Tochter arsenal research in dieser Funktion tätig.

[science.ORF.at/APA, 29.2.08]
->   Austrian Research Centers
->   Max-Planck-Institut für Polymerforschung
 
 
 
ORF ON Science :  News :  Wissen und Bildung 
 

 
 Übersicht: Alle ORF-Angebote auf einen Blick
01.01.2010