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Bessere Diagnostik bei künstlicher Befruchtung  
  Wiener Spezialisten gelang ein Fortschritt in der In-Vitro-Fertilisation. Mit einer Gen-Chip-Technologie kann man vorab alle Chromosomen der Polköper der Eizelle auf mögliche Veränderungen untersuchen.  
Bisher hat man sich weltweit bei der Polkörper-Analyse auf die Untersuchung der Chromosomen 13, 8, 21, 16 und 22 konzentriert. Diese Methode hat für einen Großteil der Patienten ausgereicht.

Doch es gibt ganz klar eine Klientel, die auch auf anderen Chromosomen Störungen aufweist. Genau das kann jetzt mit Hilfe der neuen von Meidziner Wilfried Feichtinger und Genetiker Markus Hengstschläger entwickelten Methode untersucht werden.
Normaler Chromosomensatz äußerst wünschenswert
Der Hintergrund: Die Chance auf den Erfolg einer künstlichen Befruchtung hängt wesentlich von der Unversehrtheit der Chromosomen in den Eizellen bzw. Samenzellen ab. Eizellen von 35-jährigen Frauen weisen zu ca. 50 Prozent Chromosomenstörungen auf, bei 40-jährigen Frauen erhöht sich dieser Anteil bereits auf mehr als 70 Prozent.

Solche Chromosomenveränderungen, die in Spermien wesentlich seltener sind, haben meist zur Folge, dass entweder die Einnistung der befruchteten Eizelle missglückt oder es zu Fehlgeburten kommt. Im Zuge der künstlichen Befruchtung ist daher die Auswahl derjenigen Eizellen, die einen normalen Chromosomensatz haben, eine äußerst wünschenswerte und wichtige Option.
Ungefährliches genetisches Diagnoseverfahren
Bereits im Jahr 2005 haben Hengstschläger und Feichtinger die sogenannte Polkörperdiagnostik erstmals in Österreich eingeführt. Polkörper sind Abscheidungen der Eizelle, die nicht mehr benötigtes genetisches Material enthalten, aus dem man auf den Chromosomengehalt der Eizelle zurückschließen kann.

Die Eizelle bleibt bei diesem genetischen Diagnoseverfahren unversehrt. Untersucht werden kann damit aber ausschließlich das Erbmaterial der Frau, das sich in der Eizelle findet.

[science.ORF.at/APA, 11.3.08]
 
 
 
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01.01.2010