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Wachteln geben Stress an Nachkommen weiter  
  Wachtel-Hennen vererben ihrem Nachwuchs nicht nur die Gene, sondern geben auch Eigenschaften wie Stressempfinden über die Hormonkonzentration in den Eiern an die Küken weiter.  
Forscher um Erich Möstl von der Veterinärmedizinischen Universität Wien und der Konrad Lorenz Forschungsstelle haben zwei Wachtelgruppen studiert: Die einen waren an Menschen gewöhnt, die anderen nicht.
Hormonkonzentration hat Einfluss auf Stresspegel
Wachteln, die an Menschen gewöhnt waren, empfanden die Anwesenheit von Pflegern und das Hineingreifen in die Käfige weniger störend und hatten emotional stabilere Nachkommen als die Vergleichsgruppe, die kein Eingreifen von Menschen kannte.

Genauere Analysen zeigten, dass der Eidotter von gestressten Wachteln weniger männliche und mehr weibliche Geschlechtshormone enthielt als der von Tieren, die den Kontakt mit Menschen gewohnt waren.
Eigenschaften müssen nicht genetisch bedingt sein
Die Forscher gehen davon aus, dass die Muttertiere das Verhalten ihrer Nachkommen über die Abgabe unterschiedlicher Mengen von Sexualhormonen ins Ei beeinflussen können.
Diese Ergebnisse seien ein Hinweis auf die Weitergabe von Eigenschaften abseits der Gene.

Wenn Organismen ihren Nachkommen einen bestimmten Zustand oder ein bestimmtes Merkmal ohne entsprechende Mutation der DNA-Sequenz vererben, spricht man von der sogenannten epigenetischen Vererbung.

[science.ORF.at/APA, 17.3.08]
->   Erich Möstl, VU Wien
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01.01.2010