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Studie: Tödliche Nebenwirkungen von Arzneien  
  Nebenwirkungen von Medikamenten sind nicht nur unerwünscht. Laut einer Studie schwedischer Forscher könnten sie für drei Prozent aller Todesfälle überhaupt verantwortlich sein.  
Sollten Folgestudien diese Resultate bestätigen, wären Nebenwirkungen die siebtwichtigste Todesursache in Schweden, berichtet der Online-Dienst von "Nature".
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Die Originalstudie "Incidence of fatal adverse drug reactions: a population based study" ist im "British Journal of Clinical Pharmacology" (Bd. 65, S. 573, April 2008) erschienen.
->   Abstract der Studie
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1.500 Todesfälle: Drei Prozent starben an Medikamenten
Aus früheren Studien war bekannt, dass tödliche Nebenwirkungen von Medikamenten speziell in Krankenhäusern eine wichtige Rolle spielen. So sind sie für fünf Prozent aller Todesfälle in US-Spitälern verantwortlich.

Die Pharmakologin Anna Jönsson von der Universität Linköping und ihr Team sind den Zahlen nun bei der Gesamtbevölkerung nachgegangen.

Sie untersuchten über 1.500 Todesfälle in drei schwedischen Provinzen in einem bestimmten Zeitraum. Apotheker, Pharmakologen und Rechtsmediziner überprüften die Sterbeakten und stellten bei 49 Toten einen Zusammenhang mit Medikamentennebenwirkungen fest - rund drei Prozent.
Hauptursache Blutungen
Häufigste Todesursache dabei waren Blutungen, die nach der Einnahme von blutverdünnenden Medikamenten eingetreten sind.

Wie die Forscher betonen, heißt das nicht, dass die Patienten noch leben würden, wenn sie die Medikamente nicht genommen hätten. Dennoch fordern sie generell mehr Aufklärung über die unerwünschten Nebenwirkungen von Arzneimitteln.

[science.ORF.at, 19.3.08]
->   Nature
->   Universität Linköping
 
 
 
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01.01.2010