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Erfinder des "Virtuellen Wassers" geehrt  
  Der britische Wissenschaftler John Anthony Allan (71) wird als Erfinder des "Virtuellen Wassers" mit dem Stockholmer Wasserpreis ausgezeichnet. Er ist mit knapp 100.000 Euro dotiert.  
Wie die schwedische Jury am Mittwoch mitteilte, hat der am Londoner King's College lehrende Experte "entscheidende Pionierarbeit zum Verständnis und der Vermittlung wasserrelevanter Themen geleistet".

Beim Konzept des "Virtuellen Wassers" habe er ein Modell für die Menge der weltweit immer knapperen Ressource Wasser entwickelt, die in die Produktion von Nahrungsmitteln und Konsumgütern eingeht.
In jeder Tasse Kaffee 140 Liter Wasser versteckt
So hat Allan ermittelt, dass in jeder Tasse Kaffee 140 Liter "virtuelles Wasser" enthalten sind, das für Wachstum, Herstellung, Verpackung und Versand der Bohnen eingesetzt worden ist.

Ein Fleisch-Hamburger enthält nach diesem Rechenmodell 2.400 Liter "virtuelles Wasser". Ein US-Bürger konsumiert unter Einbeziehung von Allans Rechenmodell pro Tag 6.000 Liter "virtuelles Wasser".
Neudefinition von Wasserpolitik und -management
Die Jury meinte, Allan habe mit seiner Arbeit "großen Einfluss auf die globale Handelspolitik und die Forschung" sowie maßgeblich zur Neudefinition von Wasserpolitik und -management beigetragen.

Der Brite hat auch Regierungen im Nahen Osten bei der konfliktträchtigen gemeinsamen Nutzung der dort sehr knappen Wasserressourcen beraten.
Dotierung von knapp 100.000 Euro
Die Auszeichnung ist mit 150.000 Dollar (95.260 Euro) dotiert und wird seit 1991 in Verbindung mit der Weltwasserwoche in Schwedens Hauptstadt vergeben. Allan erhält den Preis am 21. August vom schwedischen König Carl XVI. Gustaf überreicht.

[science.ORF.at/APA/dpa, 19.3.08]
->   Tony Allan, King's College London
->   Stockholm International Water Institute
->   Virtuelles Wasser (Wikipedia)
 
 
 
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01.01.2010