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Tibet-Mönche beweisen: Mitgefühl lässt sich trainieren  
  Zurzeit stehen die Mönche in Tibet vor allem deswegen in den Schlagzeilen, weil sie maßgeblich an den Unruhen rund um die Autonomiebewegung ihres Landes beteiligt sind. Dabei sind sie im Grunde friedfertig, wie eine aktuelle Gehirnstudie bestätigt. Wer Mitgefühl und Güte durch tibetische Meditation trainiert, beeinflusst seine Gehirnströme.  
Richard Davidson von der Universität Wisconsin und sein Team untersuchten erstmals die Gehirne von 16 tibetischen Mönchen mit einer funktionellen Kernspintomographie (fMRT).
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Die Studie "Regulation of the Neural Circuitry of Emotion by Compassion Meditation: Effects of Meditative Expertise" ist am 26.3.08 im Open-Access-Journal "Plos One" erschienen (Bd.3, e1897; doi: 10.1371/journal.pone.0001897).
->   Die Studie
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Üben von liebevollen Emotionen
Positive Emotionen wie liebevolle Güte und Mitgefühl können demnach ebenso geübt werden wie das Spielen eines Instruments oder eine Sportart.

Die Scans zeigten, dass die Aktivität in einem Gehirnbereich für Emotionen bei Menschen mit erheblicher Meditationserfahrung drastisch verändert war, berichten die Autoren.

Tibetische Meditation mache den Menschen einfühlsamer. Die Studie war Teil einer größeren Untersuchung von Mönchen mit mindestens 10.000 Stunden Meditationspraxis. Zum Vergleich dienten 32 Menschen, die zwei Wochen zuvor in das Meditieren eingeführt worden waren.
Jahrelange Praxis notwendig
"Liebevolle Güte und Mitgefühl sind zentral für die Philosophie und den Auftrag des Dalai Lamas", sagte Studienleiter Richard Davidson, der viel mit dem geistlichen Oberhaupt der tibetischen Buddhisten zusammengearbeitet hat.

Es gebe zahlreiche Techniken der tibetischen Meditation zum Aspekt des Mitgefühls. Menschen, die zu Depressionen neigen, Kinder, die gemobbt werden, und die Gesellschaft insgesamt könnten möglicherweise von dieser Meditation profitieren. Die Ausbildung könne jedoch Jahre des Übens benötigen.
Test unter dem Gehirn-Scan
Die Kontrollpersonen der Studie wurden zur Übung zunächst gebeten, sich auf einen lieben Bekannten zu konzentrieren und ihm Wohlergehen und Freiheit vom Leiden zu wünschen.

Nach einiger Übung sollten sie diese Gefühle auf alle Lebewesen ausweiten. Danach wurden sie ebenso wie die Mönche in einen Kernspintomographen gelegt und erneut gebeten, die Meditation zu beginnen oder sie zu unterlassen.

Während der Zeit hörten sie Stimmen von verzweifelten Frauen, das Lachen von Babys oder Hintergrundgeräusche in einem Restaurant.
Emotionszentrum besonders aktiviert
Die Scans zeigten deutliche Aktivitäten in speziellen Gehirnregionen des Limbischen Systems, wenn die Mönche meditierten und zugleich die Frauen oder die Babys hörten. Das Limbische System ist für die Verarbeitung von Emotionen zuständig.

Die Stärke der Hirnsignale stimmte mit der von den Mönchen angegebenen Intensität der Meditation überein. Diese Hirnaktivität sei bei den Mönchen wesentlich stärker gewesen als bei der Kontrollgruppe, berichten die Forscher.

[science.ORF.at/dpa, 26.3.08]
->   Richard Davidson, Universität Wisconsin
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01.01.2010