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Neue Behandlungsmethode für Mukoviszidose  
  Deutsche Ärzte haben eine neue Behandlungsmethode für Mukoviszidose-Patienten entdeckt. Laut Studie kann ein in Antidepressiva enthaltener Wirkstoff das Risiko von Infektionskrankheiten verringern.  
Demnach hemmt der Wirkstoff Amitriptylin die Konzentration von hauteigenem Fettstoff (Ceramide) in der Lunge. Ein zu hoher Anteil an Ceramid-Molekülen beschleunigt das Absterben von Lungenzellen, führt zu Entzündungen und begünstigt Infektionskrankheiten - die häufigste Todesursache von Menschen, von von der unheilbaren Stoffwechselkrankheit betroffen sind.
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Die Studie "Ceramide accumulation mediates inflammation, cell death and infection susceptibility in cystic fibrosis" ist am 30. März 2008 in "Nature Medicine" erschienen.
->   Zum Abstract
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Vorsichtige Anwendung nötig
Amitriptylin könnte eine "neue und wichtige Strategie" werden, um Infektionen bei Mukoviszidose-Patienten zu verhindern, schrieb das Forscherteam um Erich Gulbins von der Uniklinik Essen.

Die Medikamente müssten allerdings vorsichtig angewendet werden, da Ceramide wegen ihrer Bedeutung für die Zellerhaltung nicht vollständig eleminiert werden dürften.
Atemnot und Anfälligkeit
Mukoviszidose wird durch einen Genfehler hervorgerufen und tritt nur auf, wenn beide Eltern die Anlage vererben. Den Betroffenen fehlt im Bauplan ihrer Zellen ein Gen, das der Körper braucht, um den Schleim im Darm und in den Lungenbläschen flüssig zu halten.

Die Patienten leiden unter Atemnot und sind empfindlich für Infektionskrankheiten. Etwa 80.000 Menschen sind in Europa und Nordamerika Schätzungen zufolge von der Krankheit betroffen.

[science.ORF.at/APA/AFP, 31.03.08]
->   Erich Gulbins
->   Das Stichwort "Mukoviszidose" in science.ORF.at
 
 
 
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01.01.2010