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Kühlen mit Wärme statt klassischer Klimaanlagen  
  Der steigende Bedarf an Gebäudekühlungen wird laut Forschern von Arsenal Research mittel- und langfristig kaum den Energiebedarf erhöhen. "Kühlen mit Wärme" lautet demnach die Lösung.  
Noch bis Dienstag treffen sich Experten zur Konferenz "Nachhaltig thermisch kühlen" in Wien.
Kühlung durch Strom schlecht für die CO2-Bilanz
Das Problem ist, dass der Einsatz etwa von Strom zum Betrieb der Klimaanlagen allen Bemühungen zu einer Reduktion des Treibhausgases Kohlendioxid entgegenarbeiten würde.

Daher werde es von entscheidender Bedeutung sein, die Entwicklung von effizienten und auf regenerativen Energieformen beruhenden Kühlsystemen zu forcieren, hieß es auch der Konferenz.
"Kühlen mit Wärme"
Die Zauberformel lautet derzeit "Kühlen mit Wärme". Wenn Gebäudekühlung besonders gefragt ist, nämlich im Sommer, steht in der Regel auch genügend Wärme in Form von Sonnenenergie zur Verfügung.

Mittlerweile gibt es mehrere Technologien, welche Wärme direkt in Kühlung umsetzen können. Etwa bei Camping-Kühlschränken werden sie bereits seit längerem eingesetzt, dabei wird allerdings Strom- oder auch Gas als Energiequelle genutzt.
Luft trocknen und befeuchten
Relativ neu ist die sogenannte Desiccant Evaporative Cooling (DEC), bei denen Luft abwechselnd getrocknet und befeuchtet wird, vor allem Letzteres führt dann zur Kühlung. Der Vorteil dieses Verfahrens ist, dass auf chemische Kühl- oder Lösungsmittel verzichtet werden kann.

"Zum Betrieb ist etwa 70 bis 80 Grad heißes Wasser nötig", erklärte Brigitte Bach, Leiterin des Geschäftsfeldes "Nachhaltige Energieversorgung" des Arsenal Research.
16 Pilotanlagen mit alternativem System
Im einfachsten Fall wird das heiße Wasser über Solar-Kollektoren am Dach erzeugt. Es ist aber auch möglich, das im Sommer ungenutzte Fernwärmenetz dafür einzusetzen und so die Kühlung zu erreichen. In jedem Fall kann erreicht werden, dass die Anlagen ohne weitere nennenswerte Energiezufuhr auskommen.

Probleme könnten sich bestenfalls an Tagen ergeben, an denen es sehr schwül ist, die Sonnen aber nicht scheint. Für solche Fälle könnte ein herkömmlicher Betrieb etwa mittels Strom erfolgen. In Österreich sind laut Bach derzeit 16 Pilotanlagen mit alternativen Kühlsystemen in Betrieb.

[science.ORF.at/APA, 31.03.08]
->   Details zur Konferenz "Nachhaltig thermisch kühlen"
->   Arsenal Research
 
 
 
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01.01.2010