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Mobile Schädlingsbekämpfung schützt Kunstwerke  
  Ein neues mobiles Verfahren zur Schädlingsbekämpfung und Lagerung von Kunstwerken könnte dem gefürchteten "Museumskäfer", der Kunstwerke anknabbert, endgültig den Garaus machen.  
Am Dienstag stellten Fachleute in Wien ihre Methode zur Behandlung und Verpackung von Kunstwerken vor.
Fressen sich in Kunstwerke
Sie tragen so unsympathische Namen wie Dryophilus pusillus, Hylotrupes bajullus und Anthreenus museorum: Nagekäfer, Hausbock und Museumskäfer fressen sich ohne Rücksicht auf ideelle und materielle Werte in kostbare Kunstwerke.

Bislang mussten die Gegenstände von Zeit zu Zeit um teures Geld abgebaut und in stationäre Begasungsanlagen gefahren werden.
Umweltfreundlich von Käfern befreien
Die neue Methode des Österreichischen Forschungsinstituts für Chemie und Technik (OFI) soll das überflüssig machen: Umweltfreundlich werden Gegenstände jeder Größe dort, wo sie sind, in Polymerfolien verpackt und auch unter ungünstigen Bedingungen von den Schädlingen befreit, sagt der Leiter des Instituts Johannes Bergmair zur Ö1 Wissenschaft.

Verwendet werden umweltfreundliche Gase: "Vor allem Stickstoff, der im Gegensatz zu früher verwendeten reaktiven Gasen für die Umwelt und für die Menschen, die damit arbeiten, ungefährlich ist."
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Testlauf in Kremsmünster
In einem Testlauf wurden im Stift Kremsmünster in Oberösterreich mit einem Schlag 500 Gemälde in 40 Meter langen Folientunneln von Schädlingen befreit. Kostenpunkt: 10.500 Euro. Herkömmlich hätte das 27.750 Euro gekostet.
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Preiswertes Verfahren
Gabriela Krist, Vorständin der Instituts für Konservierung und Restaurierung der Universität für Angewandte Kunst, freut sich vor allem für die kleinen Museen, denn parallel wurde auch ein preiswertes Einschweißverfahren entwickelt, das eine gute Lagerung von Kunstgegenständen ermöglicht - fernab der großen Museen mit ihren Klimaanlagen und großen Depots:

"Ein großer Wurf für die kleinen Museen, die nun ihre Gegenstände auch unter suboptimalen Voraussetzungen gut lagern können."

Martin Haidinger, Ö1 Wissenschaft, 1.4.08
->   Österreichisches Forschungsinstitut für Chemie und Technik
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01.01.2010