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Zehn Jahre Mittelalterinstitut der ÖAW  
  Das Mittelalter eignet sich als Zeitalter für Projektionen: "dunkle Jahrhunderte" auf der einen Seite, Herr-der-Ringe-Fantasien auf der anderen. Seit zehn Jahren betreibt die ÖAW Forschung jenseits von Klischees.  
Wissenschaftler des Instituts für Mittelalterforschung der Österreichischen Akademie der Wissenschaften (ÖAW) arbeiten seither an einer fundierten Aufarbeitung des Mittelalters.
Viele Vorurteile, wenig Wissen
"Alle diese Mittelalter-Bilder basieren mehr auf Vorurteilen als auf Wissen", betonte der Historiker und Institutsdirektor Walter Pohl. Es gelte, "die Gegenbilder und Fluchtwelten eines eingebildeten Mittelalters mit fundierten Forschungsergebnissen zu konfrontieren".

Im Gegensatz zu so manchem Vorurteil sei diese Zeit gar nicht so finster und rückständig gewesen. So sind etwa Knöpfe, Brillen, Gabeln, Taschen- und Turmuhren, Buchführung und Bankwesen Errungenschaften, die sich in dieser Zeit verbreiteten.
Grundlage des modernen Europa
Immerhin sei das Mittelalter eine wichtige Basis für das Verständnis und die Entwicklung des modernen Europa, so der Wissenschaftler. Bei der Begründung nationaler Ansprüche, aber auch anderer Identitäten, spiele das Mittelalter in Europa eine Schlüsselrolle.

Das heutige ÖAW-Institut für Mittelalterforschung wurde 1998 als Forschungsstelle ins Leben gerufen.

[science.ORF.at/APA, 4.4.08]
->   Institut für Mittelalterforschung, ÖAW
->   science.ORF.at-Archiv zum Thema Mittelalter
 
 
 
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01.01.2010