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Neues Programm: Frauen leiten Forschungszentren  
  Mit den neuen anwendungsorientierten Laura-Bassi-Forschungszentren soll eine Atmosphäre geschaffen werden, in denen sich Frauen eine Karriere in Wissenschaft und Technik zutrauen.  
Laura Bassi - eine Physikerin aus dem 18. Jahrhundert - steht Patin für das neuartige Frauen-Förderprogramm.
Forscherinnen etwas zutrauen
Karriere in Wissenschaft und Forschung zu machen ist offensichtlich immer noch eine Frage des Geschlechts: Im EU-Durchschnitt sind nur 15,3 Prozent der Spitzenwissenschaftler weiblich.

Mehr Frauen an die Spitze von Naturwissenschaft und Technik bringen will das neue Förderprogramm unter dem Namen der historischen und herausragenden Physikprofessorin Laura Bassi. Finanziert wird das Förderprogramm vom Wirtschaftsministerium.

Die zuständige Staatssekretärin Christine Marek auf Radio Österreich 1: "Das Programm ist einzigartig, weil es auf Chancengleichheit setzt - etwas, das bisher in Forschung und Entwicklung nicht selbstverständlich war - und weil es auch auf eine neue Forschungskultur setzt."

Kein Star-Professor solle im Mittelpunkt stehen, sondern das Team, so Marek. Bisher würden Soft-Skills zu wenig beachtet.
Laura-Bassi-Centres of Expertise
Sechs Laura-Bassi-Zentren sind als anwendungsorientierte, naturwissenschaftlich oder technisch orientierte Forschungsgruppen geplant - pro Jahr und Zentrum stehen maximal 500.000 Euro an Förderung von Bund und Wirtschaft zur Verfügung. Die Laufzeit beträgt sieben Jahre.

Die Laura-Bassi-Zentren sollen sechs bis acht Mitarbeiterinnen (aber auch Mitarbeiter) beschäftigen, wobei die Leitung eine Frau übernehmen soll.
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Das Impulsprogramm "Laura-Bassi-Centres of Expertise" wird vom Programm "w-fFORTE - Wirtschaftsimpulse von Frauen in Forschung und Technologie" innerhalb der Österreichischen Forschungsförderungsgesellschaft umgesetzt. w-fFORTE ist eine Initiative des Bundesministeriums für Wirtschaft und Arbeit.
->   Laura-Bassi-Centres of Expertise
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Zweistufiges Auswahlverfahren
Abgewickelt wird das neuartige Frauenförderprogramm von der Forschungsförderungsgesellschaft (FFG). FFG-Geschäftsführerin Henrietta Egerth betont im ORF-Radio, dass die Begutachtung der Anträge in zwei Stufen erfolge: In der ersten Stufe werde die Qualität des Forschungsprogramms und der Kooperation zwischen Unternehmen und Forschungseinrichtung beurteilt ("peer review").

In der zweiten Stufe müssen sich die Bewerberinnen einem Hearing stellen: "Durch das Hearing, das durch ExpertInnen aus dem Organisations- und Personalentwicklungsbereich beschickt wird, werden auch andere Faktoren beurteilt: Transdisziplinärität, Managementfähigkeiten und vieles andere mehr, das üblicherweise nicht standardmäßig abgefragt wird, wenn es um die Qualifikation von Frauen für Führungspositionen geht."
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Laura Bassi
Namensgeberin der neuen Zentren ist die italienische Physikerin Laura Maria Caterina Bassi (1711-1778), die im 18. Jahrhundert zur ersten Professorin an eine europäische Universität berufen wurde. Laura Bassi hatte Philosophie, Mathematik, Physik und Chemie studiert und wurde im Alter von 21 Jahren zur Universitätsprofessorin für Physik an der Universität von Bologna ernannt.
->   Mehr zu Laura Bassi (Wikipedia)
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Begleitende Evaluierung geplant
Das Ziel des neuartigen Förderprogramms: mehr Frauen in Forschung und Technologie, deren Karrierechancen erhöhen und grundsätzlich Frauen sichtbar machen.

Wissenschaftlerinnen aus Unternehmen, von Unis, Fachhochschulen oder außeruniversitären Forschungseinrichtungen können sich bewerben. Das Impuls-Förderprogramm wird laut FFG parallel evaluiert. Die Erfahrungen daraus sollen in anderen Förderprogrammen Niederschlag finden.

Barbara Daser, Ö1 Wissenschaft, 14.4.08
->   w-fFORTE
->   Forschungsförderungsgesellschaft (FFG)
->   Bundesministerium für Wirtschaft und Arbeit (BMWA)
 
 
 
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01.01.2010